Wuppertalerin hat Ärger mit der Postbank "Falsches Häkchen gesetzt"

Wuppertal · Die Postbank ließ trotz gedecktem Konto Lastschriften einer Wuppertalerin platzen, weil ein Brief an die 63-Jährige vom Boten fälschlich den Vermerk "Nicht zustellbar" bekam.

 Nicht gerade begeistert von dem, was sie mit der Postbank erleben musste, ist Gunhild Knecht. Immerhin steht jetzt eine Entschädigung in Aussicht.

Nicht gerade begeistert von dem, was sie mit der Postbank erleben musste, ist Gunhild Knecht. Immerhin steht jetzt eine Entschädigung in Aussicht.

Foto: Manfred Bube

Sie musste zweimal hinschauen, bevor ihr klar wurde, was die Zahlen auf dem Kontoauszug der Postbank bedeuten: "Sieben Daueraufträge storniert, im ersten Moment dachte ich, meine Augen spielen mir einen Streich", erinnert sich Gunhild Knecht an den unerfreulichen Anblick Ende November 2015. Warum die Lastschriften trotz des ausreichend gedeckten Kontos nicht eingelöst wurden, konnte sich die 63-Jährige aus der Riescheider Straße nicht erklären und fragte in der Filiale nach. Der Mitarbeiter verwies auf die Beschwerdestelle. Von dort hieß es: "…. ist üblich, wenn ein Konto keine ausreichende Deckung aufweist."

"Da dem aber nicht so war, habe ich noch mal bei der Hotline gefragt und hatte nach ein paar Minuten das Gefühl, man nimmt mich nicht ernst. Denn anstatt einer nachvollziehbaren Begründung wurde ich nur aufgefordert, besser auf Online-Banking zu wechseln", so Gunhild Knecht. Um größeren Schaden abzuwenden, zahlt sie die offenen Beträge von einer anderen Bank aus und informiert die Empfänger über den Hintergrund der Verzögerung.

Die eigentlich fällige Erklärung kam erst Mitte Dezember — und war haarsträubend: Ein fälschlich mit dem Vermerk "Nicht zustellbar" zurückgegangener Brief an Gunhild Knecht sei Auslöser für die Stornierungen gewesen. Erst ab Januar 2016 funktionierte danach der Zahlungsverkehr der Postbank wieder reibungslos.

"Ärgerlich, zeitaufwendig und mit Kosten verbunden, das alles weil angeblich ein Postbote, aus welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage war, einen Brief zuzustellen, das darf doch nicht wahr sein. Ich bin seit über 20 Jahren Kundin der Postbank, da hätte ich so ein kundenunfreundliches Vorgehen nicht erwartet,"sagt die ganz und gar nicht erfreute Seniorin.

Auf Rundschau-Nachfrage zeigt sich auch Iris Laduch-Reichelt, Pressesprecherin der Postbank, betroffen: Den nicht zustellbaren Brief gäbe es tatsächlich, er hätte aber nicht diese Folgen haben dürfen. "Schuld daran war ein interner Fehler bei der Postbank, da hat leider jemand an der falschen Stelle ein Häkchen gesetzt und so die ungerechtfertigte Zahlungseinstellung verursacht. Dafür und die missglückte Kommunikation kann ich mich nur in aller Form bei Gunhild Knecht entschuldigen", so die Pressesprecherin mit dem Hinweis, dass zwischenzeitlich die Stornierungsgebühren zurück gebucht seien und man darüber hinaus die Seniorin für den von der Postbank verursachten Aufwand angemessen entschädigen werde. Verbunden mit der Hoffnung, sie als treue Kundin behalten zu dürfen ...

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