Offener Brief von "Haus und Grund Wuppertal und Umgebung" Kritik an WSW-Gaspreisen

Wuppertal · Der Verein "Haus und Grund Wuppertal und Umgebung" fordert die Wuppertaler Stadtwerken (WSW) auf, die Gaspreise zu senken. In einem offenen Brief an den WSW-Vorstand kritisiert der "Haus und Grund"-Vorsitzende Hermann-Josef Richter, dass die Preisunterschiede bis zu 40 Prozent betrügen.

 Hermann-Josef Richter (li.), hier in seiner Funktion als Vorsitzender des Bürgervereins Nächstebreck an der Nordbahntrasse.

Hermann-Josef Richter (li.), hier in seiner Funktion als Vorsitzender des Bürgervereins Nächstebreck an der Nordbahntrasse.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Der Brief im Wortlaut: "Sehr geehrte Damen und Herren, aufgrund der stetig gestiegenen Ölpreise in den vergangenen Jahren sind auch die Gaspreise deutlich gestiegen. Dies ging für die Verbraucher — Eigentümer wie Mieter - mit teils nicht unerheblichen Kostensteigerungen einher. In den letzten Jahren und insbesondere in den letzten Monaten ist der Ölpreis massiv gesunken, was für die Verbraucher unmittelbar an den Benzinpreisen ersichtlich ist.

Daher stellen sich viele unserer Mitglieder, auch stellvertretend für ihre Mieter, nunmehr die Frage, aus welchem Grund die Gaspreise der WSW nicht gesenkt werden, wenn mit dem gestiegenen Ölpreis regelmäßig die Anhebung der Gaspreise begründet wird. Andere Anbieter haben in den letzten Jahren nach und nach die die Erdgaspreise gesenkt, so dass bei einem Preisvergleich in den gängigen Internetportalen die Preise jeweils erheblich über denen der anderen Anbieter liegen.

Sicherlich muss zwischen den Angeboten genau verglichen werden, aber Preisunterschiede von bis zu 40 Prozent können unsere Mitglieder — und vermutlich die Verbraucher insgesamt — nicht ohne weitere Begründung nachvollziehen. Auch in Anbetracht des Engagements der WSW für die Stadt Wuppertal sind derartige Preisdifferenzen und fehlende Preissenkungen bei sinkenden Ölpreisen für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Daher fordern wir Sie auf, die Gaspreise in Wuppertal nachhaltig zu senken!

Insbesondere bitten wir um die Darstellung der Einkaufspreisentwicklung für Erdgas und Ihre unternommenen Bemühungen, um diese zu senken. Aufgrund der sinkenden Ölpreise gehen viele Verbraucher davon aus, dass die Gasunternehmen ihren Kunden deutlich überhöhte Preise in Rechnung stellen und auf diese Art und Weise immense Überschüsse erwirtschaften.

Unabhängig davon ob, ein derartiger Zusammenhang besteht oder nicht, stellt sich in Anbetracht der großen Preisunterschieden zwischen Ihren Preisen und den Preisen anderer, auch lokaler, Anbieter, die Frage, ob und in welcher Höhe die WSW Überschüsse aus dem Gasgeschäft erwirtschaften und wohin diese fließen.

Die Mietnebenkosten — zu denen eben, neben den städtischen Gebühren und Abgaben, auch die Energiekosten zahlen — sind in Wuppertal ohnehin extrem hoch. Das trifft Mieter und Vermieter gleichermaßen."

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