Großes Forschungsprojekt Energiewende - vor Ort in Wuppertal

Wuppertal · Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) wollen mit der Bergischen Universität, der GWG und dem Verein "Aufbruch am Arrenberg" in einem europäischen Forschungsprojekt untersuchen, wie Strom aus erneuerbaren Energien optimal genutzt werden kann.

 Eine Photovoltaik-Anlage in Wuppertal.

Eine Photovoltaik-Anlage in Wuppertal.

Foto: WSW

Ein großer Teil der Stromversorgung wird bereits über erneuerbare Energien abgedeckt. Doch Sonne und Wind liefern naturgemäß mal mehr, mal weniger Strom, daher schwankt die Stromerzeugung je nach Wetterlage stark. Wie man mit diesen Schwankungen im Stromnetz am besten umgehen kann, ist eine der zentralen Herausforderungen der Energiewende.

"Für das Projekt ,Wuppertal spart Watt‘ haben wir 4.500 GWG-Mieter in Wuppertal angeschrieben und diese aufgerufen, beim Projekt mitzumachen. In einem ersten Schritt wird in den Haushalten zusätzlich zu dem Standard-Zähler ein intelligenter Zähler installiert, der es erlaubt den Verlauf des Stromverbrauchs nachzuvollziehen — für das Projekt und für den Mieter per App", so Projektleiter Alexander Diedrich. So sei es auch für den Kunden nachvollziehbar, zu welchen Zeiten er wie viel Strom verbrauche.

Ziel ist es, Möglichkeiten zu untersuchen, wie man über intelligente Steuerungen den Verbraucher in eine neue innovative Lösung mit einbeziehen kann. In Wuppertaler Wohnquartieren sollen daher so genannte virtuelle Kraftwerke eingerichtet werden. Ein virtuelles Kraftwerk entsteht durch Vernetzung vieler kleiner Energieproduzenten und Energieverbraucher mit Hilfe des Internets.

Das Besondere an dem Wuppertaler Projekt ist, dass auch Privathaushalte und kleine Gewerbebetriebe mitmachen können. Sie spielen nicht nur als mögliche Betreiber von Erzeugungsanlagen eine Rolle, sondern auch als Verbraucher. "Lastverschiebung" lautet hier das Zauberwort. "Die größten Energieverbraucher im Privathaushalt sind neben Warmwasseraufbereitung, Kühl- und Gefriergeräten, Waschmaschinen und Wäschetrockner. Es sollen daher Konzepte entwickelt werden, wie sich die Nutzung solcher Verbraucher in die Tageszeiten mit hohem Energieangebot verschieben lässt", erläutert Diedrich.

Um das unter reellen Bedingungen testen zu können, werden Haushalte gesucht, die sich an dem Projekt beteiligen möchten. Dabei helfen die Projektpartner GWG und der Verein "Aufbruch am Arrenberg". Die teilnehmenden Haushalte bilden so genannte Reallabore in denen das Verbrauchsverhalten analysiert wird. Im Anschluss werden Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, mit denen der Verbrauch intelligent gesteuert werden kann.

Das Wuppertaler Projekt ist Teil des NRW-weiten und mit rund 30 Millionen Euro ausgestatteten Wettbewerbs "VirtuelleKraftwerke.NRW", für den sich die WSW, die Bergische Universität und der Verein Aufbruch am Arrenberg erfolgreich beworben hatten. 1,8 Millionen Euro aus dem europäischen Strukturfonds stehen nun als Projektbudget zur Verfügung.

Alle weiteren Informationen zum Projekt gibt es unter www.wsw-online.de/wuppertalspartwatt/

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