Friedrich-Bayer-Realschule Eltern-Protest gegen einheitliche Prüfung

Wuppertal · Die Eltern der Schüler der 10. Klassen an der Friedrich-Bayer-Realschule im Schulzentrum Süd haben sich zusammengeschlossen und protestieren gegen die Planungen von Bildungsministerin Yvonne Gebauer, die Abschlussprüfungen in diesem Jahr landeseinheitlich durchzuführen.

 Die Friedrich-Bayer-Realschule befindet sich im Schulzentrum Süd auf  Küllenhahn.

Die Friedrich-Bayer-Realschule befindet sich im Schulzentrum Süd auf Küllenhahn.

Foto: Simone Bahrmann

Mit einer landeseinheiltichen Abschlussprüfung für die 10. Klassen würden die Corona-bedingten massiven Einschränkungen in der Beschulung der Schüler nicht berücksichtigt, teilt die Elternvertretung der Friedrich-Bayer-Realschule mit. „Wir haben uns daher zusammengeschlossen und wenden uns mit einer Elternpetition an das Ministerium für Schule und Bildung und fordern faire Prüfungsbedingungen für die Abschlussprüfungen“, erklärt Anja Bäumers im Namen der Elternvertretung.

Ein einheitlicher Bildungsstand sei wegen der anhaltenden Pandemie nicht gegeben, gelte aber als zwingende Voraussetzung, um landeseinheitlich gerechte Prüfungen durchführen zu können, sagen die Eltern der rund 150 betroffenen Schüler. Bäumers: „Unsere Kinder befinden sich seit 52 Wochen in dieser eingeschränkten Beschulung, wovon sie mehr als die Hälfte dieser Zeit ausschließlich oder überwiegend im Homeschooling verbrachten. Lediglich von August bis November war eine länger anhaltende Phase von Präsenzunterricht möglich, allerdings war diese Zeit ebenfalls von Quarantänen einzelner oder ganzer Klassen geprägt. Bis zur anstehenden Prüfung Ende Mai werden weitere Wochen hinzukommen, die aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens und der erneuten Schulschließungen wieder keinen Präsenzunterricht ermöglichen.“

Da bereits 2020 der Zehner-Abschlussjahrgang der Realschulen die Möglichkeit bekam, die Prüfungen nicht landeseinheitlich abzulegen, wundern sich die Eltern darüber, warum es jetzt nicht möglich sei: „Die Begründung war seinerzeit, faire Prüfungsbedingungen zu schaffen, da nicht sichergestellt sei, dass allen Schülerinnen und Schülern der prüfungsrelevante Lehrstoff vermittelt werden konnte. So ist es doch dieses Mal auch. Wir fordern lediglich, dass die Abschlussklassen auch in diesem Jahr eine von den Fachlehrern der Schule aufgestellte Abschlussprüfung schreiben zu lassen, da nur vor Ort bekannt ist, welche Themen gut beschult werden konnten. Die Fachlehrer werden natürlich die Merkmale einer Zentralen Abschlussprüfung übernehmen und so eine Gleichwertigkeit dieses Abschlusses schaffen können.“

Die Landeselternschaft, verschiedene Schulen in NRW und auch Verbände aus Lehrern, Schülern und Gewerkschaft haben bereits gegen eine zentrale Prüfung protestiert. Diesem Protest hat sich die Elternvertretung der Friedrich-Bayer-Realschule angeschlossen. Mehr dazu auf der Webseite der Landeselternschaft unter www.leis-nrw.de. Es läuft aktuell ebenfalls eine Online-Petition: www.openpetition.de/petition/online/keine-zap-zp-2021.

Positive Reaktionen auf die Forderung der Eltern hat es bereits gegeben. Eine Zuschrift beantwortete der SPD-Landtagsabgeordnete Jochen Ott so: „Auch wir sehen das Vorhaben der Landesregierung, an den Zentralen Prüfungen festzuhalten, sehr kritisch. Das Ministerium für Schule und Bildung hat im vergangenen Jahr immer wieder darauf hingewiesen, es dürfen und sollen keine Nachteile zu Lasten der Schülerinnen und Schüler entstehen. Darüber hinaus betonte Ministerin Gebauer wie auch Ministerpräsident Laschet immer wieder die Bedeutung des Präsenzunterrichts, der in diesem Jahr nicht so stattfinden konnte, wie der vorausgegangene Jahrgang. Der letzte Jahrgang hat bei mehr Präsenzunterricht dezentrale Leistungsüberprüfungen absolvieren dürfen. Diese Möglichkeit sollte auch der jetzige Jahrgang haben.“

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