CDU-Bundestagsabgeordneter Jürgen Hardt (Wuppertal) "Die meisten Flüchtlinge wollen zurückkehren"

Wuppertal / Berlin · Die Bundesregierung hat angekündigt, die Mittel zur Finanzierung von Flüchtlingseinrichtungen im Nahen Osten deutlich zu erhöhen. Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, begrüßt das.

CDU-Bundestagsabgeordneter Jürgen Hardt (Wuppertal): "Die meisten Flüchtlinge wollen zurückkehren"
Foto: Büro Hardt

"Die Gelder für eine gute Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen in Einrichtungen nahe ihres Heimatlandes nochmals zu erhöhen ist die effektivste Form, die Menschen von einer Flucht nach Europa abzuhalten. Auch aus humanitärer Sicht ist dies geboten: Denn die meisten Flüchtlinge wollen in ihre Heimat zurückkehren, sobald dort wieder Frieden herrscht. Deshalb ist die Versorgung und Betreuung syrischer Flüchtlinge in der Türkei, in Jordanien und im Libanon die beste Option. Dabei müssen humanitäre, hygienische und medizinische Standards uneingeschränkt gelten, so Hardt.

Und weiter: "Zu einer guten Flüchtlingsbetreuung gehört auch ein verstärktes Angebot an schulischer und beruflicher Bildung. Hunderttausende junger Menschen dürfen nicht ohne Perspektive bleiben. Sie brauchen in der Flüchtlingseinrichtung eine sinnvolle Betätigung, wofür die Gelder ebenfalls eingesetzt werden müssen. Wenn die jungen Menschen in ihre Heimat zurückkehren, werden sie von erworbenen Fähigkeiten profitieren. Die Ausweitung der Flüchtlingshilfe hilft, die Folgen von Flucht und Vertreibung zu mindern. Zur Bekämpfung der Ursache ist die Beendigung des Konflikts in Syrien dringend notwendig.

Allerdings gibt Hardt zu bedenken: "Eine baldige Beilegung des Konflikts in Syrien scheint nach dem Abbruch der Friedensgespräche in Genf jedoch wieder in weitere Ferne gerückt zu sein. Die Militäroffensive der syrischen Armee bei Aleppo, maßgeblich unterstützt von Russland, und die Belagerung von Städten und Dörfern durch die syrische Armee, ebenfalls mit Rückendeckung Russlands, haben die Gespräche zu sehr belastet. Dennoch kann es keine Alternative zu den Bemühungen um eine politische Lösung geben. Alle Akteure müssen deshalb weiter intensiv daran arbeiten, dass die Genfer Verhandlungen schnell wieder aufgenommen werden."

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