Dienstbeginn von OB Andreas Mucke Der Neue macht ernst

Wuppertal · Seit Mittwoch ist Andreas Mucke Oberbürgermeister von Wuppertal. Zum Amtsantritt im frisch renovierten Büro gibt sich der 49-Jährige gut gelaunt und leicht nervös. Erste Änderungen lassen den angekündigten neuen Stil bereits erkennen.

 Nein, dieses Schild ist kein persönliches Utensil des neuen OB. Andreas Mucke fand es im Büro seines Vorgängers Peter Jung — es durfte als einziges Relikt bleiben. Vieles — so wie der Schreibtisch — ist noch improvisiert. Ein Bild von seinen Söhnen hat aber schon seinen Platz gefunden.

Nein, dieses Schild ist kein persönliches Utensil des neuen OB. Andreas Mucke fand es im Büro seines Vorgängers Peter Jung — es durfte als einziges Relikt bleiben. Vieles — so wie der Schreibtisch — ist noch improvisiert. Ein Bild von seinen Söhnen hat aber schon seinen Platz gefunden.

Foto: Jens Grossmann

Gerade einmal einen Monat ist es her, da stand Andreas Mucke noch mit seinem Wahlkampfteam vor dem Barmer Rathaus. Jetzt sitzt er drin. Genau dort, wo er immer hin wollte — auf dem Chefsessel. Seit Mittwoch ist der 49-Jährige ganz offiziell Wuppertals Oberbürgermeister.

Gleich morgens um halb acht sei er abgeholt worden — vom Chauffeur — erzählt Wuppertals Neuer noch sichtlich begeistert. Und überhaupt, wie er da so sitzt, in seinem neuen Büro — das noch etwas leer, dafür aber sehr hell wirkt — und von dem schönen Empfang der Kollegen erzählt, von den vielen Terminen, die jetzt auf ihn warten, den Aufgaben, die vor ihm liegen, da liegt noch die gleiche ungebremste Freude auf seinem Gesicht wie am Wahlabend.

Doch man darf sich weder von Muckes Begeisterungsfähigkeit noch von seiner spürbaren Nervosität täuschen lassen: In den vergangenen drei Wochen hat der Sozialdemokrat vieles bereits auf den Weg gebracht, damit auf seine Wahlversprechen auch Taten folgen. So hat es am Donnerstag nicht nur ein Mitarbeiterforum im Opernhaus gegeben, damit die Verwaltung ihren neuen Chef und seine Ideen kennen lernen kann (Mucke: "Die 750 Karten waren sofort weg, da träumt Enno Schaarwächter sonst nur von."). Wer keine Karte bekommen hatte, der konnte Muckes Worte auch über Computer an seinem Arbeitsplatz verfolgen. Das war ihm wichtig.

Nein, auch der Verwaltungsvorstand hat in dieser Woche getagt. Nicht dass es das bei Jung nicht auch gegeben hätte. Vor Ratssitzungen war dies selbstverständlich. Doch Andreas Mucke setzt hier auf seine viel beschworene Offenheit und auf Kommunikation. Alle zwei Wochen für zwei Stunden sollen die Beigeordneten zusammenkommen und über ihre Themen sprechen.

Gesprächsbedarf haben schon so einige beim neuen OB angemeldet. Viele müssen sich da noch gedulden, andere gehen wohl auch ganz leer aus. "Ich werde genau sortieren, was wichtig ist", stellt Mucke klar. Und auch bei so manch repräsentativem Termin wird man ihn vergeblich suchen. "Ich bin Chef der Verwaltung und des Rates — da muss ich genügend Zeit haben, um dieser Aufgabe gerecht zu werden."

Am kommenden Dienstag wird er in der Ratssitzung gemeinsam mit Kämmerer Slawig — er sicherte Mucke die "konstruktive und loyale Unterstützung" der Verwaltung zu — den Haushalt einbringen. Und vielleicht sieht man auch dort die Handschrift des neuen Oberbürgermeisters.

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