Realschule Hohenstein Der Bruder vom Mathe-Lehrer ist ein HSV-Profi

Wuppertal · Matthias Ostrzolek ist nicht nur ein bekannter Bundesliga-Profi — er hat auch einen Bruder in Wuppertal. Den besuchte er jetzt an seiner Arbeitsstelle, der Realschule Hohenstein. Die Schüler waren begeistert.

 Aufgeregt interviewten die Schüler der Realschule Hohenstein den prominenten Besuch. Unser Foto zeigt in der Mitte die Brüder Gregor und Matthias Ostrzolek, neben Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke.

Aufgeregt interviewten die Schüler der Realschule Hohenstein den prominenten Besuch. Unser Foto zeigt in der Mitte die Brüder Gregor und Matthias Ostrzolek, neben Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke.

Foto: Macheroux

Für die 160 Schüler der 5. und 6. Klassen war es ein absolutes Highlight. Und so hatte Matthias Ostrzolek, offensiver Abwehrspieler des HSV, in der voll besetzten Aula quasi ein Heimspiel. Schon seit Jahren hatte sein Bruder Gregor, am Hohenstein Lehrer für Mathematik und Sport, versprochen, den Schülern seinen sportlich erfolgreichen Bruder zu präsentieren. Jetzt konnte er liefern.

"Habt ihr Fragen an Matthias?" Und ob! "Wie wird man Fußballprofi?" Der 27-Jährige schildert seine Laufbahn, als wäre das gar nicht so schwer. Über den kleinen Bochumer Verein Werner SV — hier begann auch die Laufbahn von Jungstar Leon Goretzka — wurde sein Talent in der Jugend des VfL Bochum gefördert. Mit 18 Jahren spielte er bereits in der 2. Bundesliga, machte aber zeitgleich auch Abitur. Zunächst beim FC Augsburg landet er dann beim Hamburger SV, von wo er jetzt zum Aufsteiger Hannover 96 wechselt. "Werden Sie denn auch in der Öffentlichkeit erkannt?" "In Hamburg schon, aber hier Wuppertal wahrscheinlich nicht", lautet seine realistische Einschätzung. "Waren Sie ein guter Schüler?" Diplomatische Antwort: "Ich hatte immer vor Augen Bundesliga-Profi zu werden." Immerhin: "Es gab aber Lieblingsfächer wie Mathematik, Chemie — und Sport!" "Haben Sie als Schüler auch Freunde gehabt?" Eine ehrliche Antwort. "Auf dem Weg zum Profifußball muss auf viel Freizeit verzichtet werden. Freundschaften entstanden fast ausschließlich auf dem Trainingsplatz."

Erfolglos bemüht sich das Lehrerkollegium darum, Ruhe in die Talkrunde zu bringen. Deswegen folgt zum Abschluss eine dritte Halbzeit auf dem Schulhof samt Verteilung von Autogrammkarten. Und ungläubig vernimmt der hoffnungsfrohe Bundesliga-Nachwuchs die Aussage von Matthias Ostrzolek: "Genießt die Schulzeit — es ist eine so schöne Lebensphase."

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