Kerstin Hardenburg und ihr real gewordener Traum Das Glück zwischen Buchseiten

Wuppertal · Seit drei Jahren hat Kerstin Hardenburg auf 50 Quadratmetern Fläche ihr persönliches Glück gefunden — im Elberfelder "Glücksbuchladen"!

 Kerstin Hardenburg hat in ihrem „Glücksbuchladen“ an der Friedrichstraße ein ganzes Regal zum Thema Glück eingerichtet.

Kerstin Hardenburg hat in ihrem „Glücksbuchladen“ an der Friedrichstraße ein ganzes Regal zum Thema Glück eingerichtet.

Foto: Wuppertaler Rundschau / Max Höllwarth

Der "Glücksbuchladen" an der Friedrichstraße 52 ist ein besonderer Anlaufpunkt für Glückssucher und Belletristik-Freunde. Das Glück findet man hier mit Hilfe der Buchhändlerin Kerstin Hardenburg zwischen dicht beschriebenen Buchseiten. Einen Namen für ihren Buchladen zu finden, fiel der Wuppertalerin nicht schwer. "Bücher machen einfach glücklich", sagt sie. "Und Bücher machen vor allem mich glücklich!"

Obwohl Kerstin Hardenburg eine große Buchliebhaberin ist, war es nicht immer ihr Traum, einen eigenen Buchladen zu eröffnen. "Die Idee kam eher spontan." Zusammen mit ihrem Ex-Mann führte sie das Antiquariat am Rommelspütt. "Aber davon kann man nicht leben." Auf der Suche nach etwas Eigenem kam ihr die Idee mit dem Buchladen — nur das Geld fehlte.

Eine Freundin lieh ihr schließlich 30.000 Euro, um ihren Idee in die Tat umzusetzen. "Sie sagte mir: Das ist dein Ding, das musst du machen", erzählt Hardenburg — und irgendwie hat dann auch alles gepasst. "Am 4. Juni 2014 fasste ich den Beschluss, den Laden zu eröffnen und einfach glücklich zu sein, und zwei Monate später konnte ich bereits eröffnen."

Am 1. August 2014 ließ Kerstin Hardenburg zum ersten Mal Kunden in ihren 50 Quadratmeter großen "Glücksbuchladen". Seitdem hat sie sich fest in Wuppertals Belletristik-Landschaft etabliert. "Kurz nach meiner Eröffnung kam ein Autor zu mir und wollt hier eine Lesung veranstalten", setzt Hardenburg ihre Erfolgsgeschichte fort. Auf den Autor folgte ein Schauspieler, der mit Ringelnatz das Publikum vom Hocker riss. Mittlerweile veranstaltet die Buchhändlerin fast jede Woche eine Lesung in ihrem kleinen Buchladen, und die Plätze sind immer restlos ausverkauft.

Leseglück findet man in Kerstin Hardenburgs "Glücksbuchladen" hauptsächlich in Romanen und Erzählungen. Ein Bücherregal ist ganz dem Thema Glück gewidmet. "Ich wollte erst alles zum Thema Glück machen, jetzt ist es doch nur ein Regal geworden", sagt sie. In den Büchern, die das Glücksregal füllen, geht es nicht um Glück im esoterischen Sinne, sondern im wissenschaftlichen. "Glücksforschung ist immer mehr ein Thema, das ich auch selbst sehr spannend finde." Ihr Schaufenster ziert ein großer Band des Dumont-Buchverlags zum Thema Glück, der sich mit Glück auf dem Gebiet der Positiven Psychologie beschäftigt.

Eine Erzählung, die Kerstin Hardenburg persönlich immer wieder ein Glücksgefühl beschert, lässt Parallelen zu ihrer persönlichen Glücksgeschichte erkennen: "'Meine wundervolle Buchhandlung‘ von Petra Hartlieb ist die Geschichte einer Frau, die in Wien ihren eigenen Buchladen eröffnet. Dieses Buch macht mich immer wieder glücklich und ich kann alles, was darin steht, bestätigen", sagt sie.

Nicht nur beruflich, sondern auch privat hat Kerstin Hardenburg im "Glücksbuchladen" ihr Glück gefunden. "Ich habe mich hier richtig freigeschaufelt und bin eine ganz neue Person geworden", sagt sie. "Zu meinem Geburtstag lese ich vor 50 Leuten zusammen mit dem Schauspieler Hans Richter. Das hätte ich mich früher nie getraut, und jetzt ist es das allerbeste Geburtstagsgeschenk."

Allen Wuppertalern, die auf dem Weg zu ihrem persönlichen Glück noch zögern, kann die Buchhändlerin nur eines mit auf den Weg geben: "Traut euch! Wenn ich länger darüber nachgedacht hätte, hätte ich es nicht gemacht." Der Schritt zum persönlichen Glück erfordert zwar Mut, "aber schwieriger finde ich es, wenn man gar nicht weiß, was der große Traum ist und was einen glücklich macht", sagt die Buchhändlerin.

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