Der neue Arbeitsplatz Coworking boomt in Wuppertal

Wuppertal · Bleib in Wuppertal - damit wirbt "codeks" um neue Coworker im ELBA Zukunftswerk. Am 16. März feiert Wuppertals neuester Coworking Space offiziell Eröffnung und setzt damit einen Trend fort.

 Florian Koll und Lara Zelder vom codeks-Team freuen sich schon riesig auf die Eröffnung. Zwischen bunten Graffiti und originalem Mauerwerk (Bilder unten) tummeln sich dann lokale Coworker und Networker.

Florian Koll und Lara Zelder vom codeks-Team freuen sich schon riesig auf die Eröffnung. Zwischen bunten Graffiti und originalem Mauerwerk (Bilder unten) tummeln sich dann lokale Coworker und Networker.

Foto: Max Höllwarth

Vom heimischen Schreibtisch aus zwischen vertrockneten Zimmerpflanzen und bei kaltem Kaffee sein eigenes Start-up Unternehmen zu führen, ist absolut out. Stattdessen suchen immer mehr Freiberufler, Selbstständige und Festangestellte die kreative Umgebung einer Coworking Space — auch in Wuppertal. Trennung zwischen Privatem und Beruf, Austausch mit anderen Coworkern und die Gelegenheit zur Vernetzung — vieles spricht dafür, den heimischen Schreibtisch hinter sich zu lassen.

In Wuppertal ist Coworking nichts Neues. Seit sieben Jahren wird in Wuppertal fleißig 'zusammen gearbeitet‘, und zwar im Coworking Space in Utopiastadt, im "pasche penthouse" an der Friedrich-Ebert Straße, in der Schokoladen- und Denkfabrik direkt um die Ecke im Luisenviertel oder im Technologiezentrum W-Tec auf Lichtscheid.

Der neue Arbeitsplatz: Coworking boomt in Wuppertal
Foto: Max Höllwarth

Ab Mitte März gibt es einen weiteren Coworking Space in Wuppertal. Und schon vor seiner offiziellen Eröffnung bekommet "codeks" viel Aufmerksamkeit: Bei der European Coworking Conference in Dublin kickte es 16 internationale Coworking Spaces aus dem Rennen und sahnte direkt mal den 1. Platz ab.

Das klingt vielversprechend. Doch braucht Wuppertal überhaupt noch einen Coworking Space? Offensichtlich schon — der Meinung sind zumindest die beiden Co-Founder Britta Preuße und Wolf-Nicolas Henkels, ebenso wie ihre Community Managerin Lara Zelder: "Wir wollen hier eine Community aufbauen, Start-ups mit Unternehmen vernetzen und nicht nur reine Büroräume anbieten." Noch stehen die Bürostühle und Tische sorgfältig in Plastik verpackt in der Ecke, doch spätestens ab dem 16. März wird es kreativ auf den 2.000 Quadratmetern und zwei Etagen Coworking Space.

Der neue Arbeitsplatz: Coworking boomt in Wuppertal
Foto: Max Höllwarth

Vorab gibt Lara Zelder zusammen mit Corporate Relations Manager Florian Koll eine kleine Führung durch die neue Denkfabrik. "Wenn alles fertig ist, haben wir bis zu 103 Arbeitsplätze, dazu Konferenz-, Kreativ- und Meetingräume. Es gibt abschließbare Einzelbüros für bis zu vier Personen und offene, flexible Arbeitsplätze", erzählt Zelder während sie durch die weitläufigen Räume führt. Die obere Etage mit 1.100 Quadratmetern und einer Dachterrasse mit Wupperblick wird als erstes fertig gestellt. Bunte Graffiti verschönern das rustikale Mauerwerk und stehen in Kontrast zu den stylischen Kuben aus Glas, mit denen die Einzelbüros und Meetingräume vom Rest der offenen Coworking-Fläche abgetrennt werden.

Die Fertigstellung der unteren Etage folgt etwas später. Dort befinden sich dann 60 Schreibtische und moderne Gewächshaus-Besprechungsräume — kreatives Arbeiten zwischen Thymian und Rosmarin.

Schon jetzt sind einige der Schreibtische in der oberen Etage gebucht, erzählt Zelder. "Ab dem 16. März haben wir hier direkt einige Coworker sitzen, unter anderem Bettina Gallagher von Gallagher Evolution, das Unternehmen HCP und das Designbüro wildblut, sowie an den Einzelschreibtischen einige Programmierer." Gearbeitet werden kann im "codeks" übrigens 24 Stunden lang an sieben Tage die Woche, allein dadurch unterscheidet es sich von anderen Wuppertaler Coworking Spaces. Ein weiterer Unterschied, auf den Lara Zelder besonders stolz ist: "Unser Kaffee kommt von der Wuppertaler Kaffeerösterei Kivamo." Hochwertiges Gebräu statt lascher Senseo-Kaffee aus der Pad-Maschine, das macht schon etwas her. "Und wirklich alle Memberships enthalten bei uns eine Kaffee-Flat", betont Zelder.

Das geringste Membership im codeks gibt es übrigens schon für 35 Euro. "Dann darf gearbeitet werden, wenn andere schlafen, und zwar von 19 Uhr bis 7 Uhr morgens." Ein Monats-Membership mit Flex-Desk (kein fester Schreibtisch) kostet 240 Euro, mit festem Schreibtisch 340 Euro. Damit ist codeks verglichen mit anderen Wuppertaler Coworking Spaces eher Upper-Class. Zum Vergleich: Ein Flex-Desk Monatsabo in Utopiastadt kostet 120 Euro, ein Monatsabo in der Schokoladen- und Denkfabrik im Luisenviertel 200 Euro.

Trotzdem sind die codeks-Gründer überzeugt, dass ihr Konzept gut ankommt. Vernetzung findet bei codeks nämlich nicht nur im Coworking Space statt, sondern in der gesamten Elba-Fabrik. "Schon bald arbeiten hier über 300 Menschen", sagt Lara Zelder, während sie mitten im sonnendurchfluteten Innenhof der ehemaligen Fabrik steht. Dreh- und Angelpunkt des ganzen Komplexes wird die elbe-Gastronomie im Erdgeschoss des Gebäudes — mit toller Terrasse direkt am Wupperufer. "Zukunftswerk Elba eben", sagt Lara Zelder mit einem Augenzwinkern und ergänzt: "Codeks bieten zudem Workshops an, wir laden zum Feierabendbier und freuen uns, wenn hier immer etwas los ist. Der Netzwerk-Gedanke steht einfach über allem." Das klingt auf jeden Fall vielversprechend.

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