Denkmalschutz Bronze für Wuppertals Zentralbibliothek

Wuppertal · Als Erinnerung an die Fenster-Restaurierung in der Stadtbibliothek in Wuppertal-Elberfeld hat Elisabeth Janssen (Ortskuratorin Düsseldorf der Deutschen Stiftung Denkmalschutz) am Dienstag (15. Oktober 2019) eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an Michael Neumann vom Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal übergeben.

 Die zentrale Stadtbibliothek in Elberfeld.

Die zentrale Stadtbibliothek in Elberfeld.

Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Henriette Schröder

Die DSD stellte für die Restaurierung der historischen Fenster der Bibliothek vor zwei Jahren 100.000 Euro zur Verfügung. „Durch die Tafel bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren“, heißt es.

Der innen wie außen weitgehend unverändert erhaltene expressionistische Bau aus dem Jahr 1929 wurde als Bibliothek errichtet und wird bis heute so genutzt. Das Bibliotheksgebäude ist eines von über 410 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel von „WestLotto“ aus der Lotterie „GlücksSpirale“ allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

1929 wurden die Gemeinden Barmen, Elberfeld, Beyenburg, Cronenberg, Ronsdorf und Vohwinkel kommunal zusammengefasst. Dadurch wurde die von 1927 bis 1929 errichtete Bibliothek am westlichen Innenstadtrand von Elberfeld zur Stadt- und Zentralbibliothek der neuen Großstadt Wuppertal. Erst zwischen 1970 und 1980 machte der kontinuierlich gewachsene Publikumsverkehr Erweiterungsbauten nötig.

In den Gemeinden Wuppertals hatte sich das Bibliothekswesen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts dadurch positiv entfaltet, dass man in den Rathäusern Bibliotheksräume mit öffentlichen Büchersammlungen einrichtete. Das steigende bürgerliche Lesebedürfnis führte ab 1900 zur Eröffnung eigener Büchereien.

Das Elberfelder Bibliotheksgebäude ist ein zweiflügeliger, dreigeschossiger Massivbau aus verputztem Ziegelmauerwerk mit ausgebautem Walm- und Satteldach. Der Natursteinsockel besteht aus Muschelkalk. Die Fassade prägen die profilierten Gewände der im Erdgeschoss als Hochrechteckfenster, im Obergeschoss als Vorhangfenster ausgeführten Wandöffnungen sowie die runden Kopfreliefs über dem ersten Obergeschoss.

Zu betreten ist die Bibliothek über den in der Mitte gelegenen aufwändig gestalteten Haupteingang, den pfeilerartige Wandvorlagen flankieren. Auf den Wandvorlagen stehen zwei vollplastische, lebensgroße Plastiken, die Dichtung und Wissen symbolisieren. In der Türlaibung befinden sich insgesamt acht Tierreliefs, die fabelartig menschliche Charakterzüge versinnbildlichen. Die Steinarbeiten stammen von dem Düsseldorfer Bildhauer Leopold Fleischhacker.

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