Alle an einen Tisch?!

Während des "Elberfelder Forums", das die Einzelhändler-Interessengemeinschaft "IG 1" am Dienstag (3. Februar 2015) veranstaltete, gab es erneute Kritik an der Informationspolitik der Stadt.

 Einer der Brennpunkte: der ehemalige Kasinokreisel.

Einer der Brennpunkte: der ehemalige Kasinokreisel.

Foto: Hendrik Walder

Deutlich wurde, dass der von der IHK beauftragte Gutachter Frank Weiser keine umfassende Bewertung der Verkehrsänderungsvorschläge vornimmt, die von den Händlern aus dem Luisenviertel formuliert wurden. Vielmehr geht es "nur" um eine Verkehrszählung. Michael Kozinowski vom Vorstand der "Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße": "Die Stadt hat das Thema sehr geschickt an die IHK ausgelagert. Dort hat aber nur eine finanziell kleine Beauftragung stattgefunden." Dass die IHK nicht genug Geld für ein großes Gutachten hat, das beispielsweise die Drehung der Einbahnrichtung in der Bergstraße und weitere der fünf bis sechs Ideen aus dem Viertel bewertet, wurde auch am Montag beim Treffen zwischen IHK und Landesbetrieb "Straßen.NRW" deutlich.

Den angesichts dessen wachsenden Unmut rund um den Laurentiusplatz brachte Michael Möller, Chef der "IG Friedrich-Ebert-Straße", am Dienstag so auf den Punkt: "Vom Zählen verändert sich der Verkehr nicht."

Außerdem fordern die Einzelhändler, dass es wieder regelmäßige (städtische) Informationstreffen mit allen in Sachen Verkehrsproblematik Beteiligten geben müsse. Das Vorbild hierfür ist der frühere "Döppersberg-Arbeitskreis Transparenz": In dem saßen Stadt, IHK und IGs — um vor dem Start der Baustelle über deren Auswirkungen zu reden. Michael Kozinowski: "Den damaligen Schulterschluss hat die Stadt geschickt unterlaufen, indem sie immer wieder Einzelgespräche mit den IGs und anderen Betroffenen geführt hat." Michael Möller ergänzte: "Wir haben seinerzeit auch Termine bewusst platzen lassen, weil nicht alle Beteiligten eingeladen waren." Fazit: Alle müssten wieder regelmäßig an einen Tisch. Georg-Eicke Dalchow vom Einzelhandelsverband: "Das Thema Verkehrsinformation läuft sehr unkoordiniert."

Und Kaufhof-Chefin Angelika Finkernagel setzt bei der Forderung nach verlässlichen Informationen auf Selbstbewusstsein: "Der Handel ist einer der wichtigsten Arbeitgeber und Ausbilder der Stadt."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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