Mauerstraße / Ritterstraße Aktivisten legen eigenständig Radweg an

Wuppertal · Mitglieder einer Initiative mit dem Namen „Widerstands-Kollektiv“ haben nach eigenen Angaben in der Nacht von Samstag auf Sonntag (3./4. Mai 2025) im Bereich Mauerstraße / Ritterstraße einen Fahrradweg auf den Asphalt gemalt – „mit nahezu geraden Trennlinien und deutlich erkennbaren Fahrradpiktogrammen.“

Die Aktivisten beim Bemalen der Straße.

Foto: Widerstands-Kollektiv

Beteiligt waren mehrere Personen, die sich entsprechend vorbereitet und neben Farbe auch eine Absperrung mitgebracht hatten, die während der Arbeiten den Bereich absicherte. Man habe die Aktion in „einer unübersichtlichen S-Kurve“ durchgeführt, um „ein deutliches Zeichen für mehr Verkehrssicherheit“ zu setzen. Dies sei geschehen, weil eine entsprechende Umsetzung durch die Stadt auf sich warten lasse. Eine andere Gruppe habe vor rund einem Jahr an derselben Stelle schon einmal eigenständig einen Radstreifen angelegt. Dieser sei aber wieder entfernt worden.

„Der neue Fahrradweg befindet sich in unmittelbarer Nähe einer Turnhalle und mehrerer Schulen“, so das „Widerstands-Kollektiv“. Man wolle „mehr Raum und Schutz für verletzliche Verkehrsteilnehmende“ wie Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Schülerinnen und Schüler. „Während Autofahrende im Straßenverkehr nach wie vor den größten Raum und die meiste Rücksicht erhalten, bleiben diejenigen, die am meisten Schutz benötigen, oft unberücksichtigt.“ Und weiter: „Die Sicherheit aller darf nicht der Bequemlichkeit des Autoverkehrs untergeordnet werden. Ein gerechter Verkehrsraum ist Voraussetzung für ein gutes Leben für alle.“

Nächtliche Arbeit mit Warnleuchte.

Foto: Widerstands-Kollektiv

Da der Radstreifen kein offiziell genehmigter ist, ist davon auszugehen, dass die Stadt ihn auch diesmal umgehend entfernen lässt. Das „Widerstands-Kollektiv“ ist nach eigenen Angaben „eine Gerechtigkeits-Bewegung, die sich Ende Februar 2025 als eines der beiden Nachfolge-Projekte aus der Letzten Generation gegründet hat.“ Im Fokus stehe „weiterhin die Notwendigkeit gerechten Klimaschutzes“.

(red)