Wahrlich nicht nachhaltig

Nordpark: Staudenbeet für die Müllkippe

Fast täglich gehe ich durch den schönen Nordpark, doch Ende September traute ich meinen Augen nicht. Ein fast 200 Quadratmeter großes wunderschönes Beet mit Stauden, Gräsern und Dahlien wurde gnadenlos abgerissen und in den Müllcontainer verfrachtet. Die gleiche Beobachtung hatte ich genau vor einem Jahr machen müssen.

Im Frühjahr wurde das Beet dann mit einer „Einheitsrabatte“ aus Stiefmütterchen bepflanzt, diese wurden wiederum im Sommer entsorgt, um dann erneut das Staudenbeet zu pflanzen.

Das Ganze kostet jährlich 12.000 Euro (vermutlich unter Einrechnung der Arbeitskosten), so die Auskunft eines Mitarbeiters des Geschäftsbereiches Grünflächen.

Das ist ökologisch und ökonomisch ganz schlecht angelegtes Geld und wahrlich kein nachhaltiges Handeln. Gerade gemischte Staudenbeete sind besonders insektenfreundlich, haben wenig Pflegeaufwand und sind auch wesentlich kostengünstiger. Wenn ich dann noch sehen muss, dass ein paar Meter weiter das Klettergerüst für die Kleinen auf dem Spielplatz für die Benutzung gesperrt ist (vermutlich, weil kein Geld für die Reparatur da ist), bin ich erbost: Die 12.000 Euro oder ein Teil davon wären hier gut zu gebrauchen.

Ich frage mich, was denn so eine „Stabsstelle Stadtökologie“ – die haben wir nämlich in diesem Zuständigkeitsbereich der Stadt – eigentlich für Vorgaben macht. Die Bürger zu umweltbewusstem Handeln in ihren Vorgärten aufzurufen, ist sicher nicht verkehrt, aber wo bleibt das Vorbild der Stadt?

Helga Krüger

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