Neue (Wuppertal-)Bücher Projekte-Tipps, Engels, Ufos & Co.

Wuppertal · Richtung Jahresende brummt die Bücherproduktion. Hier sind ein paar Empfehlungen ganz verschiedener Art – (fast) alle mit echtem Wuppertal-Bezug.

 Lea Isabelle Sander, Annette Ziegenmeyer (Mitte) und Björn Krüger haben praxisorientiertes Handbuch für alle geschrieben, die Kulturprojekte entwickeln und erfolgreich realisieren wollen.

Lea Isabelle Sander, Annette Ziegenmeyer (Mitte) und Björn Krüger haben praxisorientiertes Handbuch für alle geschrieben, die Kulturprojekte entwickeln und erfolgreich realisieren wollen.

Foto: Sunrise Harmony

Mit „Nutshell Entrepreneurship“, was man etwa mit „Nussschalen-Unternehmertum“ übersetzen könnte, haben Annette Ziegenmeyer, Björn Krüger und Lea Isabelle Sander mit dem Untertitel „Kleine Projekte mit großer Wirkung“ ein handliches 116-Seiten-Handbuch für Kulturschaffende geschrieben. Es geht darum, verständlich sowie aus dem eigenen Erleben des Autoren-Trios zu erklären, wie es klappt, ein eigenes Kulturprojekt auf die Beine zu stellen, zu realisieren – und die dafür unverzichtbaren Fördergelder zusammen zu bekommen. Gezeigt wird, wie man Stolpersteine vermeidet, was die Begriffe Antragstellung, Kostenplan und vieles mehr bedeuten – und letztlich, dass funktionierende kulturelle Projektarbeit, wie der Wuppertaler Musiker Björn Krüger sagt, „keine Hexerei“ ist.
„Nutshell Entrepreneurship“ ist im Verlag Edition Köndgen erschienen und kostet 9,99 Euro.

Zurück in die Wuppertaler Industrialisierungsgeschichte blickt Reiner Rhefus mit seinem überaus üppig bebilderten und in kurze, informative Kapitel gegliederten 180-seitigen „Friedrich Engels im Wuppertal. Auf den Spuren des Denkers, Machers und Revolutionärs im ‚deutschen Manchester’“. Wuppertal-Kenner Rhefus serviert ein wohlschmeckendes Potpourri an Daten, Fakten und Hintergründen, die über reine Lokal-Historie weit hinausgehen. Ideal für Engels-Einsteiger, aber auch Insider werden immer wieder Neues erfahren.
Erschienen im Hamburger VSA-Verlag. Buchhandelspreis: 16,80 Euro.

Nicht geschichtlich, sondern „phantastisch“ betätigt sich der Wuppertaler Science-Fiction-Autor Robert Rittermann: Nach seiner Dinosaurier-Trilogie „Lost Project“ hat er jetzt „Der dunkle Satellit“ auf dem Markt. Es geht um eine eigenwillige Ufologin, die mit ihrem Freund an streng geheime Unterlagen kommt, die auf die Existenz des „Black Knight“-Satelliten hindeuten, der allerdings nicht von Menschenhand stammt. An der Sache ist offenbar jede Menge dran, denn plötzlich haben die beiden auch noch einen skrupellosen Killer am Hals ...
„Der dunkle Satellit“ ist über den Web-Shop von Robert Rittermann auf www.flying-cheese.com sowie in einigen Wuppertaler Buchhandlungen für zwölf Euro zu bekommen.

Zum Schluss eine Empfehlung, die (glücklicherweise) nichts mit Wuppertal zu tun hat: Rita Mielkes „Atlas der verlorenen Sprachen“, von Hanna Zeckau sehr schön illustriert, ist eine weltweite Reise der außergewöhnlichen Art. In bestens geschriebenen Kapiteln lernt man Sprachen aus allen fünf Kontinenten kennen, die längst verschwunden, fast ausgestorben oder stark gefährdet sind. Das ist Kultur- und Menschheitsgeschichte live – vom norddeutschen Saterfriesich, das es tatsächlich noch gibt, über die Sprache der Guanchen, der Urbevölkerung der Kanarischen Inseln, bis hin zum Garifuna, dem man über den Weg laufen kann, wenn man sich im mittelamerikanischen Honduras herumtreibt. Um am Ende den Bogen nach Wuppertal zu schlagen: Keine der zahlreichen hier hörbaren Plattkall-Varianten steht im „Atlas der verlorenen Sprachen“. Möge es noch lange so bleiben!
Erschienen im Duden-Verlag, kostet im Buchhandel 28 Euro.

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