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Urtikaria: Symptome und Therapie der Hauterkrankung

Wenn die Haut verrücktspielt : Nesselsucht

Wer unter Urtikaria (Nesselsucht) leidet, fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Sie juckt, brennt und sieht unansehnlich aus. Der Welt Urtikaria Tag am 1. Oktober sensibilisiert für eine Krankheit, von deren chronischer Form etwa 800.000 Menschen in Deutschland betroffen sind.

Quälender Juckreiz, schmerzhafte Schwellungen

Die Symptome der Urtikaria sind sehr unangenehm. Im Vordergrund steht ein starker Juckreiz, vergleichbar dem Brennen nach Kontakt mit einer Brennnessel. Daneben treten die typischen Quaddeln auf: blassrote, wandernde Erhebungen auf der Haut. Ein weiteres Symptom sind plötzliche schmerzhafte Schwellungen, die tiefer in der Haut liegen – die sogenannten Angioödeme. Sie bilden sich beispielsweise im Gesicht, am Hals oder an den Armen. Kommt es im Bereich der Atemwege zu Schwellungen, kann das zu schwerer Luftnot kommen – ein Notfall!

Urtikaria: Symptome und Therapie der Hauterkrankung
Foto: freestocks

Bleiben die Symptome mehr als sechs Wochen bestehen, sprechen Mediziner von chronischer Nesselsucht. Über 800.000 Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Viele von ihnen meiden wegen der auffälligen Hautsymptome soziale Kontakte und ziehen sich immer mehr zurück. Das Risiko für Depressionen und Suizidgedanken steigt dadurch.

Schlafmangel und Konzentrationsstörungen

Der heftige Juckreiz kann im persönlichen Alltag eine starke Belastung sein, denn er tritt in unvorhersehbaren Schüben auf. Das erschwert es, private und berufliche Termine einzuhalten. Betroffene leiden in Folge des Juckreizes auch unter Schlafmangel und Konzentrationsstörungen im Job. Bei einer deutschlandweiten Befragung von 10.000 Personen ab 18 Jahren haben die Teilnehmer Juckreiz (18,3 Prozent) als schlimmstes Hautproblem überhaupt eingeschätzt – nach Warzen (18,5 Prozent). Pickel (11,6 Prozent), Kopfschuppen (5,2 Prozent) und fettige Haut (2,2 Prozent) halten wesentlich weniger Befragte für besonders schwerwiegend.

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Knapp ein Fünftel (17,2 Prozent) hat schon einmal die Erfahrung gemacht, durch starke Hautprobleme wie die von Nesselsucht verursachten Symptome eingeschränkt zu sein. Gleichzeitig ist das Wissen über Urtikaria wenig verbreitet: Weniger als 40 Prozent der Umfrageteilnehmer können den Begriff richtig einordnen.

Nesselsucht erkennen und behandeln

Die Ursache für die Urtikaria-Symptome ist in den Mastzellen zu finden. Diese werden bei der Nesselsucht stimuliert und setzen Histamin frei. Histamin ist für die Schwellungen und Rötungen der Haut und den Juckreiz verantwortlich.

Dermatologen sind die richtigen Ansprechpartner, um eine Urtikaria zu diagnostizieren. Die Erkrankung lässt sich gut behandeln, individuelle Therapien ermöglichen heute Symptomfreiheit. Medikamente wie Antihistaminika und Biologika können die Symptome abschwächen oder gar nicht erst entstehen lassen.

Um die Krankheit bekannter zu machen und Wissen zu teilen, findet dieses Jahr zum Welt-Urtikaria-Tag am 1.Oktober die Nesselsucht-Urtikaria-Woche statt: Vom 1. bis 5. Oktober informieren Experten online über den aktuellen Forschungsstand und die neuesten Behandlungsmöglichkeiten. Die Veranstaltungen sind kostenfrei und stehen allen Interessierten offen.