Corona-Pandemie „VillaMedia Eventlocation“ schließt

Wuppertal · Die „VillaMedia Eventlocation“ an der Wuppertaler Viehhofstraße stellt ihren Betrieb ein. Das hat Jörg Heynkes, Geschäftsführer der VillaMedia Gastronomie GmbH, am Mittwoch (24. Juni 2020) offiziell bestätigt. Grund sei die fehlende Geschäftsgrundlage wegen der Corona-Pandemie.

 Die „VillaMedia“ bei der „Night of Light“.

Die „VillaMedia“ bei der „Night of Light“.

Foto: Heynkes

„Wir, das Team von der VillaMedia Eventlocation verabschieden uns heute von unseren Fans, Kunden, Wettbewerbern, Partnern, Künstlern, Technikern, der Stadt und den Bürgern der Region. Mehr als 20 Jahre war es unsere Überzeugung, Leidenschaft und Hingabe, den Menschen die bei uns getagt, gelernt, getrunken, gegessen und gefeiert haben, die wichtigsten und schönsten Momente ihres Lebens, als unvergessliche Momente in nachhaltiger Weise zu gestalten“, heißt es in einer Mitteilung. „Es macht uns stolz, weil es uns ein Anliegen war, das wir in dieser Zeit einen Beitrag zur Entwicklung der Stadt und Region leisten durften. Nun hat ein Virus, eine globale Pandemie und eine neue Lebenswirklichkeit erzeugt, die dazu führt, das unser Geschäftsmodell am Ende ist.“

Er habe die „bittere Entscheidung“ getroffen, den Betrieb zu schließen, so Heynkes: „Mein Team organisiert bislang jedes Jahr mehrere hundert kleine, mittlere und große Veranstaltungen für unsere Kunden. Spaß machen sie alle, aber eine entscheidende Wirtschaftlichkeit haben vor allem die großen Feiern und Firmenevents. Es sind bedauerlicherweise all die Events, bei denen viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammenkommen, um einen besonderen Anlass gebührend zu feiern. Es sind die Veranstaltungen, bei denen fröhliche Menschen und Gäste eines Unternehmens oder glückliche Bräute ausgelassen feiern, tanzen, gemeinsam singen, sich umarmen, lieb haben und ihre jeweilige Glückseeligkeit zum Ausdruck bringen. Seit dem 10. März 2020 ist mein Betrieb nun, dank staatlicher Verordnung, geschlossen. Uns wurde, wie auch vielen anderen, ein Berufsverbot erteilt. Seit wenigen Tagen dürfen wir zwar wieder kleinere Hochzeiten durchführen, aber natürlich hatten alle Brautpaare ihre Feiern für den Juni längst abgesagt. Denn wenn in den Räumen, in denen bisher Hochzeiten mit 150 Personen stattgefunden haben, bedingt durch die Abstandsregeln zukünftig nur noch 30 bis 40 Personen feiern dürfen, dann hat die Braut keinen Spaß, der DJ keine tanzenden Fans und wir keine ausreichenden Einnahmen, um überleben zu können.“

Eine Perspektive gebe es in absehbarer Zeit nicht: „Wir haben auch verstanden, dass all die Veranstaltungen, von denen wir leben, bei denen sehr viele Menschen in geschlossenen Räumen ausgelassen feiern, singen und tanzen, für eine sehr lange Zeit, gar nicht mehr stattfinden werden. Denn solange kein Impfstoff gefunden, getestet, milliardenfach produziert und für einen großen Teil auch unserer Bevölkerung zur Verfügung steht, wird so etwas wohl nicht mehr möglich sein. Von den Virologen haben wir gelernt, dass dieses vielleicht im kommenden Jahr, vielleicht erst in zwei bis Jahren, womöglich nie der Fall sein wird. Das könnte bedeuten, dass erst eine so genannte Herdenimmunität, uns wieder in eine neue / alte Lebenswirklichkeit führen könnte.“

Er habe die Entscheidung nun getroffen, „weil ich jetzt noch handlungsfähig bin. Weil ich jetzt noch die Rechnungen unserer Lieferanten und alle sonstigen Verpflichtungen, z.B. gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, begleichen kann. Weil ich jetzt noch allen unseren Kunden, die bereits ihre Traumhochzeit bei uns gebucht haben, ihre geleisteten Vorauszahlungen zu 100 Prozent zurückzahlen kann. Weil ich als Eigentümer der Immobilie jetzt noch die Nerven, Kreativität, Geduld, Ressourcen und Mittel habe, um diese großartige Location in eine neue Zukunft zu führen.

Was übrig bleibe, seien „wunderschöne, außergewöhnliche und sehr flexible Räume auf circa 1500 Quadratmetern und ein traumhaftes Außengelände mit mehr als 2.500 Quadratmetern Fläche, die jetzt eine neue Nutzungsidee suchen. Auf diesen Flächen wird es bald ein neues Angebot geben, soviel ist sicher. Ob es eine Kita, Altenpflege- oder Bildungseinrichtung, eine innovative Fahrradwelt, Büros oder etwas völlig anderes beheimaten wird, das entscheidet sich in den kommenden Wochen. Wir haben selbst gute Ideen und sind offen für neue Nutzer und deren kreative Konzepte. Ich bin sicher, dass wir spätestens im kommenden Frühjahr dort wieder ein gesellschaftlich relevantes und außergewöhnliches Angebot für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt präsentieren können.“

In seinem Schlusswort bedankt sich Heynkes bei seinem rund 50-köpfigen Team.

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