Aktion in Wuppertal Mehr als 40 Grundschulen hissen weiße Fahnen

Wuppertal · Auch am Mittwoch (2. Februar 2022) haben 42 Wuppertaler Grundschulen mit weißen Fahnen signalisiert, dass sie dringend Entlastung brauchen. In immer mehr Städten fordern Schulen mit diesem Zeichen von den Verantwortlichen mehr Unterstützung.

 Die weißen Fahnen an Wuppertaler Grundschulgebäuden (Archivbild).

Die weißen Fahnen an Wuppertaler Grundschulgebäuden (Archivbild).

Foto: GEW Wuppertal

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Wuppertal begrüßt, dass die Stadt an die Hilfsorganisationen herangetreten ist, um Unterstützung bei den Testungen in Schulen zu organisieren: „Das ist vor allem bei den Testungen der Kinder eines positiven Pools unerlässlich und ein erster Schritt. Weitere müssen folgen, zum Beispiel der Aufbau von Testzentren in Schulnähe oder die Einrichtung mobiler Testteams sowie die Ausweitung des Programms der Alltagshelferinnen und -helfer, auch die vorübergehende Aufstockung des Verwaltungspersonals ist eine Möglichkeit.“ Hier sei auch das Land NRW in der Pflicht.

„Was wir jetzt nicht gebrauchen können, ist das Hin- und Herschieben von Verantwortlichkeiten, wer denn jetzt die Entlastung organisieren kann“, betont Richard Voß (GEW). „Die Schulen brauchen angesichts der sich weiter zuspitzenden Lage jetzt sofort Unterstützung. Die Schulen müssen über Nacht mit neuen Vorgaben umgehen und sofort handeln. Das erwarten sie nun auch von Kommune und Land.“

Die kurzfristige Umstellung des Testverfahrens an den Grundschulen in der vergangenen Woche habe „für große Empörung bei Eltern, Lehrkräften und Schulleitungen gesorgt und der Frust ist weiterhin groß. Wieder einmal sind die Schulen größtenteils auf sich selbst gestellt und versuchen verzweifelt, den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten, und das bei rapide ansteigenden positiven Fällen in der Schülerschaft.“

Man sei am Limit angekommen: „Das Bild, das die Schulen zeichnen, ist dramatisch. Nicht selten fallen 30 bis 50 Prozent des Kollegiums aus, die erkrankten Kinder oder die in Quarantäne müssen zusätzlich mit Lernstoff versorgt werden. Von einem geregelten Schulbetrieb kann keine Rede mehr sein. Eltern und die Beschäftigten in den Schulen sind entsetzt, dass die Kinder seit letzter Woche nach einem positiven Pool-Ergebnis trotzdem morgens in die Schule kommen müssen, um mit Selbsttests nachgetestet zu werden. Wo bleibt da der Gesundheitsschutz für die Kinder und das Personal?“

Auch die Ergebnisse der Selbsttests seien längst nicht so zuverlässig wie ein PCR-Test, sodass es regelmäßig zu komplett negativen Testergebnissen in einer Klasse trotz vorherigem positiven Pool-Ergebnis komme. „Das bedeutet, dass diese Kinder den ganzen Schultag gemeinsam mit einer potenziell positiven Person im Raum sitzen. Das ist eigentlich ein Skandal und im Sinne des Infektionsschutzes unverantwortlich!“

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