SPD-Landtagskandidatin Schulen: Engin für „weitgehende Handlungsfreiheit“
Wuppertal · Vor dem Hintergrund der auch an den Schulen rasant steigenden Corona-Infektionen fordert die Wuppertaler SPD-Landtagskandidatin Dilek Engin die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer auf zu handeln.
„Die Corona-Infektionszahlen entwickeln sich weiter ausgesprochen dynamisch. Wir befinden uns noch mitten in der Omikron-Welle und ein Ende ist nicht absehbar. Auch an den Schulen geht dies nicht spurlos vorbei. Viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer sind infiziert oder in Quarantäne und können nicht am Unterricht teilnehmen. Die Inzidenzahlen bei Kindern und Jugendlichen sind doppelt bis dreifach so hoch als bei Erwachsenen. Wenn die 7-Tage-Inzidenz in Wuppertal bei derzeit über 1.500 liegt, lässt sich leicht ermessen, wie ungleich mehr Kinder und Jugendliche betroffen sind“, meint die Sozialdemokratin.
Die Weiße-Fahnen-Aktion der Grundschulen sei „Ausdruck dafür, dass sie angesichts des von Schulministerin Gebauer angerichteten Testchaos‘ die Grenzen ihrer Belastbarkeit überschritten haben. Die so genannten Pooltests werden, wenn sie positiv ausfallen, nicht mehr durch PCR-basierte Einzeltests der Schülerinnen und Schüler überprüftm sondern lediglich durch Schnelltests. Dies führt zur weitreichenden Verunsicherung in den Familien und Schulen. Denn Schnelltests können nicht die letztliche Sicherheit bringen, ob jemand positiv oder negativ ist. Daher ist zu fordern, dass auch Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer bei der Priorisierung der PCR-Tests berücksichtigt werden.“
Wenn betont werde, so Engin, „dass wir unsere kritische Infrastruktur schützen müssen, gehören Schulen selbstverständlich dazu. Denn infizierte Kinder und Jugendliche, die nicht hinreichend getestet werden, tragen Corona in ihre Familien und dies führt gerade dann zu weiteren Ausfällen in eben jener kritischen Infrastruktur. Daher müssen der Bund und die Länder alles daransetzen, die Laborkapazitäten auszubauen.“
Außerdem werde ein „Plan B“ benötigt,“ wenn die Infektionszahlen an unseren Schulen weiter rasant noch oben gehen: „Es hilft uns in der konkreten Schulpraxis vor Ort wenig, wenn die Aufrechterhaltung eines durchgängigen Präsenzunterrichtes von Ministerin Gebauer gebetsmühlenhaft betont wird. Oder etwa jetzt nach gut zwei Jahren Pandemie Hinweise verschickt werden, wie korrekt gelüftet wird.“
Engin: „Was wir brauchen, ist weitgehende Handlungsfreiheit der Schulen, die selbst aufgrund der akuten Lage vor Ort entscheiden können, wie sie den Unterricht umsetzen. Sei es durch eine Flexibilisierung der Unterrichtszeiten, dass Schülerinnen und Schüler etwa getrennt vor- und nachmittags unterrichtet werden, oder aber durch die Möglichkeit eines punktuellen und vorübergehenden Wechsel- und Distanzunterrichtes. Die NRW-Landesregierung darf die Schulen nicht weiter im Regen stehen lassen. Flexible Konzepte sind nun gefragt, die gewährleisten, dass auch unter schwierigen pandemischen Bedingungen der Lehrbetrieb an unseren Schulen – präsent oder digital – aufrechterhalten werden kann. Handeln Sie endlich, Frau Ministerin Gebauer!“