Corona-Pandemie Und die Inzidenz steigt ...
Wuppertal · Omikron hat die Stadt Wuppertal im Griff: Eine Inzidenz von über 1.000 – und 94,4 Prozent der auf Covid-19 positiv Getesteten sind mit der hochansteckenden Virusmutation infiziert.
Der Krisenstab schaute am Donnerstag auf die pandemische Lage – und die Einschätzung schien schwerzufallen. Dynamische Entwicklung, die kritische Infrastruktur scheint aber gesichert. Überlastung beim Gesundheitsamt, tragbare Situation in den Krankenhäusern. Kein Grund zur Panik. Und wenig Grund zur Zuversicht.
Die Corona-Hotline und das Bergische Servicecenter sind in diesen Tagen völlig überlastet. Es sei bereits mehr technische Kapazität eingekauft worden, sagt Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Johannes Slawig. Sie reiche dennoch nicht. Und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können bei allem Engagement bei weitem nicht die Flut an Anrufen beantworten.
„Wenn neue Quarantäneverordnungen beschlossen werden, stehen die Telefone nicht mehr still“, erklärt Slawig die Situation. „Das Wirrwarr von Änderungen von Bund und Land verstehen die Menschen zurecht nicht. Und wir haben bei weitem nicht die Kapazität, den dadurch ausgelösten Fragenansturm zu bewältigen.“
Auf der Homepage der Stadt versuche man alle Neuerungen und Regeländerungen rund um die Pandemie verständlich und ständig aktuell darzustellen. Und wer dennoch Gesprächsbedarf habe, aber beim Servicecenter und bei der städtischen Corona-Hotline nicht durchkomme, kann auch beim Land anrufen. Slawig: „Denn die Lage in den städtischen Stellen und die langen Wartezeiten am anderen Ende werden sich in dieser Lage nicht ändern lassen.“
Auch in den Krankenhäusern steigt die Zahl der Corona-Infizierten weiter an. Mit 100 belegten Betten ist die Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten im Vergleich zur Vorwoche um 60 Prozent gewachsen. Die meisten liegen aber nicht auf den Intensivstationen. Werden bald aber auch Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte ausfallen und wird dadurch die Lage trotz „milder“ Verläufe an Dramatik gewinnen?
Das gleiche dunkle Szenario könne die so genannte kritische Infrastruktur betreffen: Feuerwehr, Polizei – noch sei genügend Personal bei Organisationen oder Einrichtungen mit Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen gegeben, meldet der Krisenstab. Aber Omikron verbreitet sich weiter rasant und über die Hoffnung, die Ausbreitung erfolgreich einzudämmen, spricht in dieser Pressekonferenz niemand.
Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens seien dennoch nicht in Sicht. Wer sich schützen möchte, betont Johannes Slawig, kann sich nach wie vor impfen lassen – zum ersten, zweiten oder dritten Mal.