Krisenstab besorgt "Mitten in der vierten Welle"

Wuppertal · Die Corona-Zahlen steigen. Die Delta-Variante macht mittlerweile 75 Prozent der Wuppertaler Fälle aus. Der Krisenstab ist überzeugt: Es werden neue Einschränkungen auf uns zu kommen.

 Es werden neue Einschränkungen kommen, ist Stadtdirektor Johannes Slawig überzeugt.

Es werden neue Einschränkungen kommen, ist Stadtdirektor Johannes Slawig überzeugt.

Foto: Max Höllwarth / Wuppertaler Rundschau

Wir sind mittendrin, sagt Johannes Slawig. In der vierten Welle. Der Inzidenzwert von 35 ist noch nicht erreicht, aber dass er kommen wird, daran scheint der Krisenstab der Stadtverwaltung nicht zu zweifeln. „Wir sind gut beraten, uns auf neue Einschränkungen einzustellen“, prognostiziert der Stadtdirektor. Dann gilt für Restaurants wieder die Testpflicht in Innenräumen und in Geschäfte darf nur eine Person auf zehn Quadratmeter hineingelassen werden (Alle Einschränkungen der Corona-Schutzverordnung können Sie hier nachlesen).

Die Impfungen sollten dieses drohende Szenario eigentlich abwenden. Knapp über 50 Prozent der Wuppertaler haben ihre zweite Impfung erhalten. Damit könne man, urteilt Slawig, allerdings überhaupt nicht zufrieden sein. Am Wuppertaler Impfangebot scheint die schlechte Quote nicht liegen zu können. Seit Wochen sind mobile Impfteams in den Stadtteilen unterwegs. Gestern rief die Britische Botschaft in der Stadtverwaltung an, um sich über die Impfaktion im Wuppertaler Zoo zu informieren. Und am heutigen Donnerstag startet ein Impfbus, der die Parkplätze der großen Supermärkte anfährt. Slawig: „Niedrigschwelliger geht’s wirklich nicht.“

Dass Impfen jedem Einzelnen und der Gesamtgesellschaft hilft, zeigt der Blick in die Krankenhäuser: Dort liegen keine zehn Covid-Patienten, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Kühn. Und nur eine einzige Altenheimbewohnerin ist momentan positiv auf Corona getestet.

Das Schwergewicht der Infizierten liegt derzeit bei den 20-29-Jährigen, erklärt Kühn. Aber auch die Zahl der noch Jüngeren wird mit Kita- und Schulstart schon bald in die Höhe schnellen. Denn dann wird wieder zwei Mal die Woche getestet. „Das bringt höhere Zahlen, aber vor allem die Möglichkeit, Infektionsketten zu unterbrechen“, analysiert Kühn.

Für die Corona gebeutelten Kinder und Jugendliche ist in Wuppertal mittlerweile Geld aus Berlin angekommen. 770.000 Euro für dieses Jahr. Nächstes Jahr werden noch einmal 1,5 Millionen Euro aus dem „Corona-Aufholprogramm“ erwartet, die in schulische und außerschulische Angebote gleichermaßen fließen sollen.

Freie Träger aus der Kinder- und Jugendhilfe können sich nun melden und Geld für Projekte beantragen. „Als Jugenddezernent bin ich sehr froh, dass dieses Geld für diese massiv unter der Pandemie leidende Gruppe zur Verfügung gestellt wurde“, sagt Stefan Kühn. „Als Gesundheitsdezernent muss ich sagen: Das ist nun kein Aufholprogramm nach -, sondern während Corona. Es ist eben leider noch nicht vorbei.“

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