Schnellstraße in Ronsdorf L419: Planung, Klage und Demo

Wuppertal · Der geplante Ausbau an der Ronsdorfer Parkstraße nimmt inhaltlich Fahrt auf. Die Verwaltung rechnet allerdings nicht mit einem schnellen Beginn. Die Gegner haben derweil mehrere Aktionen gestartet.

 Die geplante Auffahrt im Bereich Staubenthaler Straße.

Die geplante Auffahrt im Bereich Staubenthaler Straße.

Foto: Straßen.NRW

Theoretisch könnte der Landesbetrieb „Straßen.NRW“ schon loslegen. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat durch den im Dezember erfolgten Planfeststellungsbeschluss grünes Licht gegeben. Volker Knippschild, zuständiger Teamleiter im Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bauen und Mobilität der Wuppertaler Verwaltung, liegen aber noch keine Termine vor: „Uns wurde noch kein Zeitplan genannt.“

Knippschild geht vielmehr davon aus, dass das auch noch etwas dauert. Schließlich müsse zunächst das Ausschreibungsverfahren gestartet und ein Generalplaner gefunden werden, der eine „umfassende Baustellenplanung“, in die dann auch die Stadt eingebunden wird, für den ersten Abschnitt zwischen Lichtscheid/Staubenthaler Straße und Erbschlö (für den bislang 53 Millionen Euro kalkuliert werden) veranlasst.

„Straßen.NRW“ prognostiziert, dass im Jahr 2030 bis zu 48.200 Fahrten pro Tag auf der L419 stattfinden, 2017 waren es noch 28.200. Aus Ronsdorf kommend sollen die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer künftig über Auffahrtkreisel (ohne Pförtnerampeln) auf die L419 gelangen, nachdem sie – sowohl von der Staubenthaler Straße als auch von der Erbschlöer Straße aus – unter der Parkstraße durchgefahren sind. Doch: Kann es bei hohem Aufkommen zu Verzögerungen kommen wie etwa auf der A3 kurz vor dem Abbiegen auf die A1? „Unsere Verkehrsplaner gehen davon aus, dass es funktioniert“, so Knippschild. Das gelte auch beispielsweise für die Obere Lichtenplatzer Straße im Bereich Vorwerk, die dort einspurig wird. Oder die Auffahrt von der Ronsdorfer Straße kommend auf die L419 in Richtung Blombachtalbrücke – beides aktuell neuralgische Punkte am Morgen und Abend im Berufsverkehr mit zum Teil erheblichen Rückstaus.

Um die Abfahrt Richtung Barmen zu verbessern, wird die Bushaltestelle neben dem Überflieger verlegt und zur zweiten Spur. Der Erich-Hoepner-Ring wird, so der Plan, über eine neue Straße über die Auffahrt gegenüber der Staubenthaler Straße erreicht. Die Parkstraße soll um zwei Meter abgesenkt werden und im Bereich der Wohnbebauung mit Lärmschutzwänden und -wällen in einer Höhe von bis zu sieben Meter Höhe versehen werden. Zu Fuß und mit dem Rad sollen Ronsdorf und der Scharpenacken über die „Parkbrücke“ verbunden sein.

Pläne, gegen die mehrere Initiativen weiterhin kämpfen. Sie haben sich zu einem „Bündnis gegen den Ausbau der L419“ zusammengeschlossen und rufen dazu auf, an einer Demo am kommenden Samstag, 16. März, teilzunehmen. Sie beginnt um 13 Uhr am Lichtscheider Wasserturm.

Ihre Hoffnung ruht vor allem auf der nun eingereichten Klage des Ronsdorfer Verschönerungsvereins (RVV), der sowohl in einem Eil- als auch in einem Hauptverfahren das Projekt stoppen will und von der auf Umwelt- und Planungsrecht spezialisierten Anwältin Dr. Roda Verheyen von den Rechtsanwälten Günther aus Hamburg vertreten wird. „Wir sind sehr optimistisch, einiges gefunden zu haben“, so RVV-Vorstand Martin Schwefringhaus mit Blick auf die Erfolgsaussichten.

Der Verein wehrt sich unter anderem gegen eine Enteignung von rund zwei Hektar Fläche seiner Ronsdorfer Anlagen mit einem alten Baumbestand, zudem müssten auf dem 2,3 Kilometer langen Abschnitt weitere Bäume gefällt und Flächen versiegelt werden.

Um zu visualisieren, wie viele Bäume auf seinem Areal gerodet würden, will der Verschönerungsverein am Sonntag (10. März) ab 11 Uhr Pfosten in den Ronsdorfer Anlagen aufstellen. Sie sollen signalisieren, wie viel Fläche vom Land für den Ausbau eingeplant ist.

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