Ronsdorf Ein „ViewBoard“ in einer Wuppertaler Grundschule

Wuppertal · Die Wuppertaler Lehrerin Lilly Kuhlmann hat für ihre Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Echoer Straße ein „ViewBoard“, eine interaktive digitale Tafel, gewonnen. Sie berichtet über den Einstieg ins digitale Lernen.

 Lilly Kuhlmann mit einer Kollegin und einem Kollegen sowie „ViewSonic“-Trainer Phillip Meier (re.).

Lilly Kuhlmann mit einer Kollegin und einem Kollegen sowie „ViewSonic“-Trainer Phillip Meier (re.).

Foto: ViewSonic

„Welche Fortbildungen würden Sie sich wünschen?“, lautete die Frage der vergangenen Gewinnspielrunde des EdTech-Herstellers „ViewSonic“ aus Dorsten, die viermal im Jahr stattfindet. Diesmal traf das Los Lilly Kuhlmann. Mit ihrer allerersten ersten Klasse legte sie nach den Sommerferien direkt los: „Wenn es um digitale Medien im Unterricht geht, heißt es oft, vor allem die älteren Lehrkräfte bräuchten Fortbildungen. Aber das stimmt so nicht unbedingt.“

An ihre Antwort auf die Gewinnspielfrage erinnert sie sich noch gut: „Ich habe geschrieben, dass es ganz grundlegende Fortbildungen für Digitalthemen geben muss. Damit Kolleginnen und Kollegen ein Grundverständnis bekommen. Dadurch würden sie auch ermutigt, Technik im Unterricht auszuprobieren und die Sorge davor verlieren, dass auch mal etwas schiefgehen kann – egal ob es jetzt der Umgang mit dem iPad, dem Laptop oder mit der digitalen Tafel ist oder die Nutzung einer App.“

Auch jüngere Lehrkräfte wie sie selbst könnten solche Fortbildungen gut gebrauchen. In ihrer Ausbildung sei sie jedenfalls kaum mit digitalen Medien in Berührung gekommen, sagt Kuhlmann, die im vorletzten Schuljahr ihr Referendariat abgeschlossen hat: „Im Studium kamen digitale Medien vor: In Form von PowerPoint-Präsentationen der Dozenten. Und ich hab‘ mit dem iPad mitgeschrieben“, erzählt sie lachend. „Aber so richtig digital gearbeitet hat man da nicht.“

Auch im Schulalltag sei das Digitale noch nicht richtig angekommen. „An meiner Abordnungsschule im letzten Schuljahr gab es eine digitale Tafel, die ich aber nicht intensiv nutzen konnte. An meiner Stammschule, zu der ich jetzt zurückgekehrt bin, warten wir noch auf eine Eins-zu-eins-Ausstattung mit Tablets. Und das Internet wackelt auch noch ab und an“, sagt sie.

Immerhin: Es gibt etwa zehn iPads pro Klasse an der zweizügigen Grundschule in Wuppertal-Ronsdorf. Auch ihre 27 Erstklässlerinnen und Erstklässler dürfen die Geräte schon nutzen. „Und jetzt steht das ViewBoard bei mir in der Klasse“, freut sich Lilly Kuhlmann. Ein bisschen aufregend sei es schon gewesen, erstmals eine erste Klasse als Klassenleitung zu übernehmen. „Ich habe viel in den Ferien vorbereitet und mich mit meiner Kollegin ausgetauscht. Die Einschulung war dann ein toller Tag“, erzählt sie. „Man weiß zwar jetzt drei Wochen nach Schulstart, was man getan hat, aber es war auch eine sehr schöne Zeit.“

Arbeitserleichterung dank neuer Tafel

Auch die Arbeit mit dem „ViewBoard“ habe „erstaunlich gut geklappt“. „Man muss sich natürlich ein bisschen einarbeiten und erst einmal einen Überblick darüber bekommen, was wie funktioniert. Aber insgesamt ist es für die Kinder ein Highlight, damit zu arbeiten. Und vor allem: Wenn man mal eben eine Seite aus dem Buch erklären möchte, dann fotografiert man sie mit dem iPad und schickt sie an die Tafel und schreibt einfach direkt am ,ViewBoard mit dem Finger oder einem digitalen Stift rein, so dass alle Kinder es gut sehen können. Das ist schon praktisch“, sagt die Lehrerin. „Auch wenn man mal eben einen Film sehen will, dann wirft man die Tafel an und braucht nicht stundenlang einen Beamer aufbauen. Das ist schon eine echte Arbeitserleichterung.“

Die Kinder schreiben jetzt sowohl auf der digitalen als auch auf der Kreidetafel, damit sie beides kennenlernen. „Das funktioniert total gut“, berichtet Lilly Kuhlmann. „In Zukunft werden die Kinder sicherlich auch öfter mit den iPads arbeiten. Die lassen sich ganz einfach mit dem ViewBoard verbinden. Mit der sogenannten Companion-App, die man sich für das ViewBoard herunterladen kann, können die Kinder zum Beispiel ihre abfotografierten Plakate an die Tafel schicken. Ich sehe die Bilder vorher an meinem Endgerät und gebe sie dann zur Ansicht beziehungsweise Bearbeitung an der Tafel frei.“

Im Laufe der Zeit sollen die Schülerinnen und Schüler auch üben, wie man an der Tafel eine gemeinsame Mindmap erstellt oder ein Referat vorbereitet. So sollen sie Schritt für Schritt lernen, wie man die digitale Technik sinnvoll nutzen kann und worauf man dabei achten muss, erklärt Kuhlmann.

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