Start soll 2028 erfolgen Baugenehmigung für die Grundschule Gewerbeschulstraße

Wuppertal · Für den Neubau der Wuppertaler Grundschule Gewerbeschulstraße liegt die Baugenehmigung vor.

So soll die neue Schule aussehen.

Foto: LIAG architecten + bouwadviseurs

„Der Genehmigungsprozess war ausgesprochen langwierig und komplex, daher sind wir sehr froh, im Frühsommer nun endlich die ersten Ausschreibungen auf den Markt bringen zu können“, sagt Mirja Montag, Betriebsleiterin des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW).

„Als Erstes werden Firmen für die Kampfmittelsondierung, die Tiefbau- und die Rohbauarbeiten gesucht. Die Ausführungsplanung läuft: Die Rohbauplanung soll bis zum Sommer stehen, danach beginnen die Fachplanungen. Baustart ist für den Herbst geplant. Damit Anfang 2025 der Rohbau beginnen kann, muss allerdings das Wetter mitspielen“, teilt die Verwaltung mit.

Die zweizügige Gemeinschaftsgrundschule nimmt zum Schuljahr 2024/2025 am Vorläuferstandort an der Rudolf-Steiner-Straße 10 ihren Betrieb auf. Nach einer voraussichtlichen Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahren soll sie dann zum Schuljahresbeginn 2028 ihr neues Domizil an der Gewerbeschulstraße beziehen. Die Höhe der Gesamtkosten wird auf rund 15 Millionen Euro beziffert.

Auf dem Grundstück Gewerbeschulstraße 109 befanden sich bis zu ihrem Abbruch im Sommer 2022 zwei durch einen überdachten Gang miteinander verbundene Gebäude, die zuletzt von der Hauptschule Emilienstraße genutzt wurden. An ihrer Stelle entstehen – analog zum bisherigen Erscheinungsbild – zwei Baukörper, die mit einem dritten, sie verbindenden Trakt den zur Gewerbeschulstraße hin offenen Schulhof einrahmen.

„Der Entwurf des beauftragten Architekturbüros setzt auf rund 2700 Quadratmeter Brutto-Grundfläche all das um, was von einer Projektgruppe mit erfahrenen Pädagogen aus dem Schuldienst in einer sogenannten ,Phase Null‘ als Anforderung formuliert worden war, um moderne pädagogische Konzepte verwirklichen zu können“, heißt es.

Den Haupteingang erreicht man über den Schulhof. Westlich bildet im Erdgeschoss des am Heidter Berg gelegenen Bauflügels der große „Marktplatz“ den zentralen Bereich der Schule. Er dient zum einen als Speiseraum, aber zum Beispiel auch für den offenen Ganztag oder als Zuschauerraum für Aufführungen, wenn der benachbarte Musikbereich zur Bühne wird. Auch der Kunstbereich befindet sich auf dieser Ebene.

In den beiden weit auskragenden Stockwerken darüber liegen die sogenannten „Cluster“: Jeweils vier Klassen- und zwei Differenzierungsräume sowie eine Teamstation für Lehrkräfte sind um eine „gemeinsame Mitte“ angeordnet, die sowohl als Treffpunkt als auch zum Rückzug genutzt werden kann. Hier lässt sich spielen und bewegen, aber auch ausruhen. Im Untergeschoss, das vom Heidter Berg zugänglich ist, parken die Fahrzeuge der Lehrkräfte.

Im östlichen Bauflügel an der Albertstraße sind im Erdgeschoss unter anderem die Bibliothek und ein großer Mehrzweckraum untergebracht. Im Stockwerk darüber sitzt die Verwaltung. Im Untergeschoss können die Schülerinnen und Schüler ihre Fahrräder abstellen. Das Dach des einstöckigen Verbindungstrakts im Norden wird als Terrasse mit Spielfläche und Hochbeeten ausgebildet. Mit ihren fast 300 Quadratmetern Fläche erweitert sie den etwa 700 Quadratmeter großen Schulhof, zu dem eine breite Treppe hinunterführt. Diese kann auch als Außenklassenzimmer genutzt werden. Für die übrigen Dächer sind Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen vorgesehen.

Mit zwei Aufzügen werden alle Räume und die Terrasse der inklusiven Grundschule barrierefrei erschlossen. Über Kontraststreifen auf den Treppen ist es auch sehbehinderten Menschen möglich, sich unabhängig sicher durch das Gebäude zu bewegen.

Das Gebäude wird als Betonbau ausgeführt, was im Gebäudeinneren teilweise sichtbar bleibt. Das Erdgeschoss zeichnet sich durch eine Pfosten-Riegel-Glasfassade aus, die für viel Tageslicht und vielfältige Blickbezüge in den Außenbereich sorgt. Die mit hellen keramischen Elementen verkleidete Lochfassade der oberen Geschosse ist nach Süden hin weitgehend geschlossen, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Besonders auffällig ist die überdimensionale Hausnummer am östlichen Baukörper, der auf die übergeordnete Funktion des Baukomplexes hinweist. Mirja Montags: „Die Schule wird eine sichtbare Marke für den Stadtteil und zum Stadtteil hin geöffnet sein, ohne sich aufzudrängen.“