Federfußball-WM Wuppertaler Trio zufrieden

Wuppertal · Die 9. Federfußball-Weltmeisterschaft in Hongkong ist für die DFFB-Auswahl — mit Wuppertaler Beteiligung erfolgreich zu Ende gegangen. "Wir waren in allen Disziplinen im Viertelfinale dabei und haben sogar eine Medaille gewonnen", zog Bundestrainer David Zentarra eine positive Bilanz.

Federfußball-WM 2017
9 Bilder

Federfußball-WM 2017

9 Bilder

Nachdem zunächst eine Taifun-Warnung mit der Stärke 8 den Start des höchsten internationalen Wettbewerbes durcheinander wirbelte, begann die bunte Eröffnungszeremonie, in deren Mittelpunkt Federfußball-Artistik stand, mit zwei Stunden Verspätung. Durch diese Verzögerung ließen sich die deutschen Damen jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Hoch konzentriert kämpften Silke Weustermann aus Wuppertal (Cronenberger BC), Rieka Tiede und Franziska Schönfeld in der Auftaktpartie Taiwan 21:18, 17:21, 21:16 nieder. In der zweiten Vorrundenbegegnung in der, neben diesem Trio, auch Tanja Schlette zum Einsatz kam, gab es dann für die DFFB-Auswahl gegen den Topfavoriten aus Vietnam beim 12:21, 2:21 erwartungsgemäß nichts zu holen.

Im Viertelfinale, das erst am vorletzen Tag gespielt wurde, unterlag das deutsche Damenteam mit Silke Weustermann, Rieka Tiede und Franziska Schönfeld 14:21, 13:21 gegen Gastgeber Hongkong. In der Zwischenrunde folgte dann ein 21:19, 21:16 Erfolg über Frankreich. Damit stand die DFFB-Auswahl ebenfalls im Spiel um Platz 5. Hier mussten sich Silke Weustermann, Rieka Tiede und Lina Kurenbach mit einem klaren 6:21, 9:21 gegen Ungarn geschlagen geben. Damit belegt die DFFB-Auswahl Rang 6 im Gesamtklassement.

Derweil starteten die deutschen Herren mit zwei Niederlagen in die WM. Gegen Europameister Ungarn hatten Philip Kühne, Christopher Zentarra und Torben Nass beim hart umkämpften 18:21, 29:27, 15:21 das Glück nicht auf ihrer Seite. Und auch gegen den Goldmedaillenanwärter aus China setzte es eine 0:2-Niederlage. Wobei Noah Wilke aus Wuppertal (Cronenberger BC), Torben Nass, Christopher Zentarra beim 19:21, 10:21 zumindest im ersten Durchgang an einer Überraschung schnuppern durften. Im dritten Spiel gelang der DFFB-Auswahl dann der erhoffte Sieg. Gegen Frankreich dominierten Noah Wilke, Christopher Zentarra und Torben Nass beim 21:10, 21:9 deutlich und qualifizierten sich damit für das Viertelfinale. Im abschließenden Spiel um Platz 5 konnten sich Noah Wilke, Christopher Zentarra, Philipp Münzner sowie Torben Nass und Philip Kühne mit 21:14, 21:13 klar gegen Frankreich durchsetzen.

Der zweite Tag der WM stand im Zeichen der Einzeldisziplinen. Bei den Damen startete die Wuppertaler Rekordnationalspielerin (131 Länderspieleinsätze) Silke Weustermann mit einem Sieg in die Einzelkonkurrenz. Gegen die Französin Justine Crapanzano siegte sie 21:19, 21:13. Erwartungsgemäß gab es dann gegen die favorisierte Chinesin Li Siwen beim 6:21, 13:21 und auch beim letzten Vorrundenspiel gegen Wiong Weng Man aus Macau für die zweifache Mutter mit 5:21, 8:21 nichts zu holen. Als Gruppendritte durfte sie sich aber über den Sprung in das Viertelfinale freuen.

Im Viertelfinale unterlag Silke Weustermann in einem hart umkämpften Dreisatzspiel mit 16:21, 21:14, 11:21 gegen die Ungarin Krisztina Vachael. In dem kurz darauf folgenden Match gegen die Taiwanesin Zhang Xin Ning konnte Weustermann sich, trotz eines 18:15-Vorsprungs nicht durchsetzen und verlor unglücklich mit 12:21, 21:13, 19:21. Im abschließenden Spiel um Platz 7 gegen die Französin Justine Crapanzano setzte sich die Wuppertalerin erneut mit 21:13, 20:2, 21:18 durch, wobei sie im dritten Satz das Kunststück fertig brachte, einen zwischenzeitlichen Sechs-Punkte-Rückstand noch aufzuholen. Bei den Männern erreichte Torben Nass den fünften Platz.

Am dritten Tag der Weltmeisterschaft in Hongkong sorgten Sven Walter und Philip Kühne für eine faustdicke Überraschung und sicherten sich die Bronzemedaille im Doppel. Spannender hätte selbst Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock den Showdown im kleinen Finale des Herren-Doppels im Lai Chi Kok Park Sports Centre zu Hongkong nicht inszenieren können. Schon im ersten Durchgang sahen sich Sven Walter und Philip Kühne mit Lau Ho Kan und Hon Sze Ming aus Hongkong zwei absolut gleichwertigen Gegnern gegenüber. Mit dem knappst möglichen Ergebnis verbuchten die beiden Deutschen den ersten Durchgang 21:19 für sich.

 Die Wuppertalerin Silke Weustermann im Duell gegen Ungarn.

Die Wuppertalerin Silke Weustermann im Duell gegen Ungarn.

Foto: Hong Kong Shuttlecock Association

Was nun im zweiten Satz folgte, sollte an Spannung kaum zu überbieten sein. Eine ständig wechselnde Führung sorgte dafür, dass der Satz mehrfach in die Verlängerung ging, ehe Sven Walter und Philip Kühne am Ende glücklich mit 30:28 die Oberhand behielten und das erste WM-Bronze für Deutschland überhaupt in dieser Disziplin feierten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort