Zum Tod von Mordechai Rechtman Gestorben „im fagottlosen Land“

Wuppertal · Wie die „Süddeutsche Zeitung“ meldet, ist der Barmen geborene Mordechai Rechtman am 27. Mai im Alter von 97 Jahren in Tel Aviv gestorben.

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Elberfeld.

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Elberfeld.

Foto: Andrea Hold-Ferneck

Schon als Achtjähriger emigrierte Rechtman mit seinen Eltern 1934 in das britische Mandatsgebiet Palästina. Im Alter von zwölf Jahren begann er, Fagott zu lernen, studierte das Instrument und wurde schließlich Erster Solofagottist des Israel Philharmonic Orchestra. Zur Wahl seines Instruments gefragt, gab er gern seinen Kalauer zur Antwort: „Das war hier ja ein fagottloses Land.“

Rechtman war Zeuge der Zeremonie in Tal Aviv, als der David Ben Gurion am 14. Mai 1948 die Gründung Israels proklamierte und das Orchester die Hatikwa als neue Hymne des jüdischen Staates spielte – er auf dem Fagott.

Mit dem Tod Mordechai Rechtmans hat sich die Zahl der noch lebenden, in Wuppertal geborenen Jüdinnen und Juden weiter verkleinert – bekannt sind der Begegnungsstätte nun nur noch Renate Inow in London, Wolfgang Kotek in Rotterdam und Jacques Altmann in Paris.

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