Platz für neue Regenfälle Wupperverband lässt etwas Wasser aus Talsperre ab

Wuppertal · Nach dem tagelangen heftigen Dauerregen passt der Wupperverband seit dem 2. Weihnachtstag (26. Dezember 2023) die Wasserabgabe aus der Wupper-Talsperre an. Der Ortsteil Beyenburg steht dabei unter besonderer Beobachtung.

Die Wupper bei Varresbeck.

Die Wupper bei Varresbeck.

Foto: Achim Otto

„Vom 19. bis zum 25. Dezember sind im Wuppergebiet zum Beispiel an der Messstelle Bever-Talsperre bereits 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. Somit regnete es an dieser Messstelle allein in diesen sechs Tagen fast doppelt so viel wie durchschnittlich im ganzen Dezember“, so der Verband. (Bilder)

Bilder: Volle Wupper, reißender Burgholzbach​
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Volle Wupper, reißender Burgholzbach

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Foto: Achim Otto

Durch den Dauerregen sind die Pegelstände der Wupper und ihrer Nebenbäche gestiegen. Die Talsperren, insbesondere die für den Hochwasserschutz maßgeblichen großen Talsperren Wupper-, Bever- und Große Dhünn-Talsperre, hätten einen großen Teil der Wassermengen gepuffert. „Das bedeutet, es wurde deutlich weniger Wasser an die Gewässer unterhalb der Talsperren abgegeben, als den Talsperren aus ihrem Einzugsgebiet zugeflossen ist“, heißt es. Damit seien die Pegelstände unterhalb der Talsperren deutlich reduziert worden.

Dennoch führen die Wupper und ihre Nebenbäche viel Wasser: „An einigen Pegeln wurden unkritische Meldegrenzen erreicht und überschritten. Allein die Wupper-Talsperre hat in den letzten Tagen rund fünf Millionen Kubikmeter Wasser gepuffert und somit den Unterlauf der Wupper entlastet. Aktuell sind in der Wupper-Talsperre noch rund sechs Millionen Kubikmeter freier Stauraum verfügbar, in der Bever-Talsperre sind es aktuell noch rund drei Millionen Kubikmeter.“

Durch den tagelangen Dauerregen fließen den Talsperren momentan weiterhin sehr hohe Wassermengen zu. Auch in Regenpausen bleiben die Abflüsse in den Gewässern auf hohem Niveau: „Denn nach so starkem Regen dauert es einige Zeit, bis die Pegelstände wieder zurückgehen. In den nächsten Tagen sind weitere Regenmengen und auch Regenpausen angekündigt. Allerdings sind die Prognosen noch unsicher.“

Da sich durch „die hohen Zuflüsse“ zu den Talsperren das freie Stauvolumen weiter verringern wird, passt der Wupperverband ab dem 2. Weihnachtstag die Abgabe aus der Wupper-Talsperre an. Sie werde so weit erhöht, „wie es für den Ortsteil Wuppertal-Beyenburg maximal möglich ist, ohne dass es zu größeren Ausuferungen kommt. Die Kapazität des Wupperflussbetts soll ausgenutzt werden, um gefahrlos möglichst viel Wasser aus der Talsperre abzuführen. Wenn der Regen etwas nachlässt und damit auch die Zuflüsse unterhalb der Wupper-Talsperre geringer werden, können die Abgaben leicht und mit Augenmaß erhöht werden, um wieder Freiräume zu schaffen.“

Dies werde „mit Augenmaß gesteuert und vom Wupperverband mit Mitarbeitern vor Ort in Beyenburg, in Abstimmung mit der Feuerwehr Wuppertal engmaschig kontrolliert. Es kann zu Ausuferungen auf Wiesen kommen, die im Überschwemmungsgebiet der Wupper liegen.“ Die Anpassung der Abgabe sei notwendig geworden, „um sich vorsorglich auf mögliche weitere Regenfälle in der nahen Zukunft vorzubereiten und auch für diese Ereignisse ausreichend Stauraum in der Talsperre bereitzustellen“.

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Wupper-Hochwasser im Dezember 2023

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Foto: Stephan Besche

Eine akute Hochwassergefahrenlage sei bisher nicht aufgetreten: „Aber die Situation ist aufgrund des Dauerregens weiterhin angespannt. In den für den Hochwasserschutz maßgeblichen Talsperren (Wupper-, Bever-, Große Dhünn-Talsperre) steht für die aktuell vom Deutschen Wetterdienst noch vorhergesagten Regenmengen weiterhin ausreichend Stauraum zur Verfügung.“

Der Wupperverband hält seine Kräfte in Bereitschaft. Er ruft die Bürgerinnen und Bürger zudem auf, „sich regelmäßig über die Lage zu informieren, zum Beispiel über die einschlägigen Warnapps wie NINA, über das Hochwasserportal des Verbandes sowie über die Medien“ zu informieren.

(red/jak)
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