Kläranlagen des Wupperverbandes Das „Stinkefrei“ gehört längst der Vergangenheit an

Wuppertal · „Stinkefrei“ – das gab es tatsächlich vor vielen Jahrzehnten an Schulen in der Region. Das Wasser der Wupper stank aufgrund von Abwässern so sehr, dass die Kinder nach Hause durften. Dies gehört längst der Vergangenheit an. Der Wupperverband sichert heute mit elf Kläranlagen die Abwasserreinigung im Wuppergebiet.

 Die Kläranlage in Burg.

Die Kläranlage in Burg.

Foto: Wupperverband/Benjamin Schäfer

Vor allem hygienische Bedingungen sowie die Gewässerqualität verbesserten sich deutlich. Pro Jahr reinigt der Wupperverband rund 120 Millionen Kubikmeter Abwasser der Bevölkerung und der Unternehmen. 1943 gingen die damals bestehenden Kläranlagen an den Wupperverband über, zum Beispiel die Kläranlage Buchenhofen in Sonnborn. Der Verband wurde 1930 gegründet und sollte verschiedenste wasserwirtschaftliche Aufgaben kommunenübergreifend bündeln und zu einer guten Lösung führen.

Die Kläranlagen wurden über die Jahrzehnte immer wieder an gesellschaftliche Erfordernisse und den Stand der Technik angepasst. So werden seit Ende der 1090er bzw. Anfang der 2000er Jahre in den großen Kläranlagen Stickstoff und Phosphor entfernt; dies war ein Meilenstein für die Wasserqualität der Wupper und auch von Rhein und Nordsee. Die Wupper ist heute wieder so sauber, dass selbst empfindliche Fischarten, zum Beispiel der Lachs, sich wohl fühlen. Themen wie Spurenstoffe, Mikroplastik sowie multiresistente Keime stellen neue Herausforderungen dar. Vieles ist noch in der Forschung, an der sich auch der Wupperverband beteiligt. Der Verband plädiert dafür, dass man nicht nur am Ende der Kette – bei der Abwasserreinigung - ansetzen darf. Es sei wichtig, auch am Anfang der Kette nach Lösungen zu suchen und etes diese Einträge in den Wasserkreislauf gleich zu Beginn zu vermeiden bzw. zu reduzieren.

Der Wupperverband betreibt 14 Talsperren, elf Klärwerke, eine Schlammverbrennungsanlage und weitere Anlagen, zum Beispiel Hochwasserrückhaltebecken und Regenbecken. Er unterhält insgesamt rund 2.000 Kilometer Flüsse und Bäche. Verbandsmitglieder sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet.

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