Pilotversuch Wuppertaler Polizisten erhalten "Body-Cams"

Wuppertal / Düsseldorf · Auch in Wuppertal tragen Polizisten bald teilweise so genannte "Body-Cams". Die Polizeibehörde nimmt ebenso wie Streifenteams in Düsseldorf, Duisburg, Köln, Wuppertal und im Kreis Siegen-Wittgenstein an einem Pilotversuch teil.

 Das NRW-System mit dem Display, auf dem sich potenzielle Straftäter selber sehen.

Das NRW-System mit dem Display, auf dem sich potenzielle Straftäter selber sehen.

Foto: NRW-Innenministerium

Wuppertal erhält 40 solcher Kameras.

"Der Pilotversuch dient dazu, die deeskalierende Wirkung von Einsatz-Kameras im Dienstalltag zu testen", so NRW-Innenminister Ralf Jäger. "Wir wollen herausfinden, ob die Übergriffe auf Beamte durch den Einsatz der Body-Cams abnehmen." Gerade alltägliche Einsätze im Wachdienst, zum Beispiel wegen Ruhestörung oder häuslicher Gewalt eskalierten immer öfter. "Die Gewaltbereitschaft unseren Beamten gegenüber nimmt zu."

Die Kameras sollen, so der Ansatz, deeskalierend wirken. Auf einem Display ist zu sehen, was gerade gefilmt wird. "Wir hoffen, Pöbler und Gewalttäter dadurch abzuschrecken, dass wir ihre Übergriffe jetzt aufzeichnen können", so der Minister. Bevor aufgezeichnet wird, weisen die Polizisten den Betroffenen darauf hin. Zudem signalisiert eine rote LED-Leuchte, dass die Aufnahme läuft.

Wissenschaftler von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) in Gelsenkirchen begleiten den Trageversuch, an dem insgesamt rund 400 Polizisten teilnehmen. Eigens geändert werden musste das NRW-Polizeigesetz: In Paragraph 15c wird die "Datenerhebung durch den Einsatz körpernah getragener Aufnahmegeräte" jetzt ausdrücklich geregelt. Das Gesetz ist bis zum 31. Dezember 2019 befristet.

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