Weniger Eingliederungsmaßnahmen Arbeitslosenquote hoch, aber positive Signale

Wuppertal · Die Arbeitslosenquote ist in Wuppertal Ende Februar 2025 auf 10,3 Prozent gestiegen und damit auf ein Zehnjahreshoch. Im Januar lag sie bei 9,8 Prozent, vor zwölf Monaten bei 9,3 Prozent. Allerdings empfehlen Expertinnen und Experten einen genauen Blick auf die Zahlen.

Schilder an der Wuppertaler Hünefeldstraße.

Foto: Christoph Petersen

„Die Entwicklung in Wuppertal ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass das Jobcenter infolge deutlich gekürzter Eingliederungsmittel sein Angebot an Fördermaß nahmen im Januar weiter reduzieren musste. So hat sich über den zurückliegenden Monatswechsel allein die Zahl der Teilnehmer an Aktivierungsmaßnahmen um 1.200 Teilnehmer verringert“, so die Behörde. „Ein geringeres Angebot an Förderangeboten hat zur Folge, dass weniger Arbeitslose aus der Arbeitslosenstatistik fallen und als unterbeschäftigte Arbeitnehmer geführt werden.“

Die Quote dürfe „nicht den Blick darauf verstellen, dass der Arbeitsmarkt im Februar positive Impulse entwickelt hat. Zum einen haben sich gegenüber dem Januar deutlich weniger Menschen aus einer vorherigen Erwerbstätigkeit arbeitslos melden müssen und zum anderen ist die Zahl der gemeldeten Stellen gegenüber dem Vormonat deutlich gestiegen. Dazu passt auch, dass die Zahl der Aufnahmen einer Erwerbstätigkeit gegenüber dem Januar um über 20 Prozent gestiegen ist.

Martin Klebe (Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal: „Die gestiegene Arbeitslosenquote in Wuppertal ist vor allem den statistischen Erfassungsregeln zuzurechnen und wird sich auch noch fortsetzen. Viel wichtiger für die Bewertung des Arbeitsmarktes ist die tatsächliche Entwicklung und hier hat der Februar ein positives Signal gesendet.“

Aktuell sind in Wuppertal 19.504 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 964 Personen oder 5,2 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres sind es 2.173 Personen (plus 12,5 Prozent) mehr. Im aktuellen Monat meldeten sich 4.344 Personen neu oder erneut arbeitslos, 3.412 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Im Februar 2025 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 237 neue Stellen gemeldet, das sind 81 (plus 51,9 Prozent) mehr als im Vormonat. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr jedoch 139 (minus 26,1 Prozent) Stellen weniger angeboten. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 924 offene Jobs – sieben weniger als im Vormonat und 221 weniger als im Vorjahresmonat.

Aktuell sind 1.869 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen – im Vergleich zum Vormonat sind dies 130 Jugendliche (plus 7,5 Prozent) mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 273 Personen (plus 17,1 Prozent) gestiegen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Aktuell sind 7.769 Menschen davon betroffen, 757 (plus 9,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,9 Prozent (7.217 Personen) in der Grundsicherung betreut.

Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 27.459 Personen. Das sind 159 Personen weniger als im Vormonat, und 885 Personen (minus 3,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.