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Wuppertal Institut unterstützt Bundesumweltministerium

Digitalagenda : Wuppertal Institut unterstützt Bundesumweltministerium

Schon in wenigen Jahren könnte die Digitalbranche weltweit mehr CO2-Emissionen verursachen als der Pkw-Verkehr. Wie lässt sich die Digitalisierung klimafreundlich und nachhaltig gestalten? Diese Frage gewinnt mehr und mehr an Bedeutung und gehört auf die politische Agenda. Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, stellten dazu in Berlin die umweltpolitische Digitalagenda des Bundesumweltministeriums (BMU) vor.

Sie enthält mehr als 70 konkrete Maßnahmen und ist die erste Strategie in Europa, die Digitalisierung und Umweltschutz konsequent miteinander verbindet. Das Bundesumweltministerium entwickelte die Agenda mit rund 200 Expertinnen und Experten. Das Wuppertal Institut hat das Ministerium dabei intensiv begleitet und wissenschaftlich beraten.

Wie bekommen Smartphones ein längeres Leben? Müssen Klimaschützer auf Serien-Streaming verzichten? Und wie kann Umweltschutz beim Online-Shopping zum Kaufkriterium werden? Erste Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die umweltpolitische Digitalagenda, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, während der Bundespressekonferenz in Berlin vorstellten. „Wir beobachten derzeit, dass der Handlungsdruck in zentralen ökologischen Handlungsfeldern wie dem Klimaschutz von Jahr zu Jahr ansteigt“, erläutert Professor Fischedick. „In diesem Jahrzehnt entscheidet sich, ob wir den Hebel noch umlegen und die Nachhaltigkeitsziele erreichen können. Digitalisierung kann einen wichtigen Lösungsbeitrag dazu leisten, wenn wir sie intelligent lenken.

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Dabei geht es darum, den stark steigenden Energie- und Ressourcenbedarf der Digitalisierung zu verringern, die positiven Gestaltungskräfte der Digitalisierung zum Wohl der Umsetzung von Transformationsprozessen zu bündeln und das Innovationspotenzial zielorientiert auszuschöpfen. Mit dem Grundprinzip 'Digitalisierung mit Maß und (!) Ziel', wie sie die umweltpolitische Digitalagenda verkörpert, kann Deutschland eine wichtige Vorreiterrolle in Europa übernehmen und eine hohe Multiplikatorenwirkung auf globaler Ebene erzielen.“

Mehr als 70 Maßnahmen

„In vielen Branchen wie etwa der Energiewirtschaft und der Landwirtschaft sehen wir erste Ansätze die Digitalisierung und Umweltschutz miteinander zu verbinden. In anderen Bereichen wie der Mobilität, der Kreislaufwirtschaft sowie dem Nachhaltigen Konsum sind die Potenziale bei weitem noch nicht ausgeschöpft“, sagt Dr. Stephan Rahmesohl, Co-Leiter des Forschungsbereichs Digitale Transformation in der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut. Unter anderem dafür umfasst die Agenda insgesamt mehr als 70 Maßnahmen. So soll beispielsweise das Umweltbundesamt ein Register für Rechenzentren erstellen, als Datengrundlage für künftige Effizienzvorgaben. Smartphones und Tablets sollen durch neue Regeln auf EU-Ebene ein längeres Leben bekommen. Im Rahmen der EU-Ökodesign-Richtlinie soll vorgeschrieben werden, dass Hersteller Akkus und Displays austauschbar machen und für eine Mindestfrist Ersatzteile oder Updates anbieten müssen. Das BMU setzt sich in diesem Rahmen auch für eine „Garantieaussagepflicht“ ein.

In einer dreiwöchigen Umwelt-Werkstatt (#umwelt.werkstatt) erarbeiteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BMU und seiner vier Bundesämter gemeinsam mit renommierten Fachleuten des Wuppertal Instituts und weiteren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Verbänden, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Grundlagen für die umweltpolitische Digitalagenda. Das Wuppertal Institut konzipierte die fachlich-wissenschaftlichen Beiträge auf Grundlage seiner breiten Expertise in den relevanten Handlungsfeldern der Energie-, Klima, Verkehrs- und Ressourcenpolitik sowie zu den digitalen Aspekten der Nachhaltigkeitstransformation. Das Making-of-Video zeigt die Dialogphase, in der die Expertinnen und Experten auf eine gemeinsame Agenda hingearbeitet haben.