Club „Mauke“ Hardcore für alle – nur Nazis nicht

Wuppertal · Mehr als Musik: „Constant Collapse“, ein neues Konzertformat im Club „Mauke“, steht für jede Menge Miteinander.

 Sie alle sorgen für „Constant Collapse“ im Club „Mauke“ an der Schloßbleiche.

Sie alle sorgen für „Constant Collapse“ im Club „Mauke“ an der Schloßbleiche.

Foto: Hendrik Prostka

Laut, rau, politisch. Die neue Konzertreihe „Constant Collapse“ ist mehr als nur ein Live-Format für Hardcore, Emo, Alternative und Punk. Das Team um Veranstalter Julius Krämer hat neben derben Sounds vor allem auch das große Thema Inklusivität im Blick.

Heißt im konkreten Fall: „Auch und gerade weibliche Gäste und Musikerinnen sowie Bands aus dem LGBTQI+-Spektrum sind willkommen. ’Constant Collapse’ soll neben der Musik, die uns allen viel bedeutet, ein sicherer Ort sein, an dem sich jede und jeder wohl fühlt.“ LGBTQI ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer und Intersex – steht also für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer und intersexuell. Keinerlei Ausgrenzung also bei den Konzerten in dem kleinen Underground-Club „Mauke“ an der Schloßbleiche – fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Julius Krämer freut sich, dass das Konzept nicht nur funktioniert, sondern auch als förderungswürdig bestätigt ist: Geld gibt’s für das Ganze nämlich durch „Create Music“, das Popmusik-Förderprogramm des Landes NRW, und durch den Bergischen Kulturfonds, der jedes Jahr unbürokratisch Fördergelder an herausragende Projekte vergibt. „Ein Kriterium, warum der Kulturfonds uns unterstützt, ist ganz sicher unser absoluter Ausnahmestatus“, so der Veranstalter, der auch Musiker ist.

„Ich bin Gitarrist in der Band von Horst Wegener“, erzählt der 22-Jährige, der ansonsten eben sehr die härtere musikalische Gangart bevorzugt. Die sei im Club „Mauke“, der sonst eher für Techno, House und Hip-Hop steht, bestens aufgehoben: „Mit 70 Leuten ist der Club voll. Aber auch, wenn nur 20 oder 30 da sind, kommt man sich hier nicht verloren vor.“

In quasi wohnzimmerähnlicher Atmosphäre lassen es hier regionale Bands ordentlich krachen: So geschehen beim Auftakt im Juli mit drei Post-Hardcore-Bands. „Gerade im Bereich der Publikumszahlen und der Inklusivität wollen wir uns in den nächsten Shows aber noch verbessern“, reflektiert Julius. Es gehe nicht darum, große Menschenmassen zu mobilisieren, sondern eine Insel zu schaffen, auf der eine kleine, aber familiäre Wuppertaler Hardcore-Szene stattfinden kann.

Im Konzept für den Förderantrag ist das so formuliert: „,Hardcore in der Mauke’ richtet sich explizit an Menschen jeder Herkunft, Sexualität und geschlechtlicher Identität und positioniert sich klar gegen Rechtsextremismus und Faschismus.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort