Stellungnahme aus dem Rathaus Das sagt die Stadt zum Zustand der „Goldenen Bänke“

Wuppertal · Der Zustand der „Goldenen Bänke“ in der Herzogstraße wirft nur drei Monate nach ihrer Aufstellung Fragen auf. Jetzt hat sich die Stadtverwaltung zur Optik der Sitzgelegenheiten geäußert.

Nach drei Monaten schon deutlich verändert: die "Goldenen Bänke" in der Herzogstraße.

Nach drei Monaten schon deutlich verändert: die "Goldenen Bänke" in der Herzogstraße.

Foto: Bernhard Hemker

Der Rundschau-Bericht von Samstag (28. Januar 2023) über die an vielen Stellen bereits schwarz gewordene Holzoberfläche der Innenstadt-Bänke hatte zahlreiche Leser-Reaktionen ausgelöst. Die Perspektive der zuständigen Fachleute in der Verwaltung hat die Stadt der Redaktion jetzt in einer ausführlichen Stellungnahme dargelegt. Darin relativieren die Experten das aktuell eher traurige Erscheinungsbild der neuen Sitzmöbel. Ihre Sichtweise im Wortlaut:

„Bei den Bänken wurde eine Bankauflage aus Eiche, eine einheimische Holzart, verwendet. Die Profilhölzer aus Kernholz, FSC zertifiziert, wurden mit farblosem, atmungsaktivem, offenporigem und biologisch abbaubarem Öl behandelt. Das Kernholz der Eiche wird wegen seiner Eigenschaften gern im Außenbereich verwendet. Es ist:
- witterungsbeständig
- langlebig
- sehr festes Holz, es verzieht sich kaum
- extrem resistent gegen äußere Einflüsse, vor allem gegen Feuchtigkeit (Verwendung u.a. auch im Fachwerkgebäuden/ Wein, Whiskyfässern).

Das Kernholz der Eiche enthält Gerbsäure, die durch Regen aus dem Holz ausgewaschen wird. Deshalb wird eine ,Vorbewitterung‘ für das Holz ausgeschrieben. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass, wie bei den Bänken hier, auch nach dem Einbau dieser Prozess noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

Die Bänke in der Herzogstraße wurden im Oktober aufgestellt. Danach kam es durch eine lange Regenperiode fast kontinuierlich dazu, dass Regen auf die Oberflächen fiel und die verbliebenen Gerbsäureanteile ausgewaschen wurden. Der Prozess kann durch eine Behandlung mit Pilz- oder Insektenschutzmitteln unterdrückt werden. Das ist aber im Sinne einer intakten Umwelt keine Alternative.

Die Holzauflagen werden sich in den folgenden Monaten weiter verändern: Die Gerbsäureanteile werden nach und nach ausgewaschen und durch Sonnenbestrahlung werden sich weitere, nicht UV- beständige Holzbestandteile langsam umwandeln. Das Holz erhält dann langfristig sein gewünschtes silbrig-graues Aussehen.“

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