Wo finde ich meine Steuernummer?

Jeder steuerpflichtige Bürger in Deutschland besitzt eine Steuernummer, um vom zuständigen Finanzamt erfasst und identifiziert werden zu können. Da jedoch momentan vier unterschiedliche Nummern wie unter anderem Steuer ID, Identifikations-oder Wirtschaftssteuernummer existieren, ist es für den Laien oftmals schwierig, diese zu unterscheiden und die richtige Steuernummer ausfindig zu machen.

Hier finden Sie, was ist eine Steuernummer und wie diese aufgebaut ist.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Steuernummer ausschließlich vom Finanzamt vergeben wird. Damit das Finanzamt die steuerlichen Angelegenheiten der jeweiligen Person bearbeiten kann, muss diese identifiziert werden. Dafür existieren momentan vier verschiedene Nummern. Die sogenannte eTin, die im Rahmen der Umstellung auf das ELSTER-Verfahren eingeführt wurde und jeden deutschen Arbeitnehmer identifizierte, wurde im Oktober 2010 wieder eingestellt. Bei der Steuernummer kann auch ein Steuerberater in Ihrer Nähe weiterhelfen.

Mit folgenden Nummern, vergeben von den Bundesfinanzämtern, wird bundesweit gearbeitet:

Die Steuernummer ist für jeden steuerpflichtigen Bürger individuell gestaltet und kann sich im Laufe der Zeit verändern. Seit der Einführung des ELSTER-Verfahrens, die elektronische Übertragung der Lohnsteuerangaben, wurden die Codes, aus denen die Steuernummer zusammengesetzt ist, deutschlandweit vereinheitlicht. Nun besteht sie aus insgesamt 13 Ziffern. Die ersten vier weisen hierbei das jeweilige Finanzamt aus. Darauf folgt eine dreistellige Bezirksnummer des jeweiligen Bundeslandes. Nordrhein-Westfalen unterscheidet sich hierbei jedoch durch eine vierstellige Ziffernreihenfolge. Gleiches gilt für die Unterscheidungsnummer, die mit Ausnahme NRWs, ebenfalls vierstellig ist. Sie endet mit einer Prüfziffer, die automatisch generiert wird. Zu finden ist die Steuernummer oben links auf dem Einkommenssteuerbescheid.

Falls bisher noch keine Nummer vorhanden ist, weil noch keine Steuererklärung eingereicht wurde, hilft das Finanzamt. Entweder leitet es die Steuernummer telefonisch weiter oder die Erklärung wird ohne Angabe einer Nummer eingereicht, nachträglich vom Amt erstellt und dem Bürger zugesendet. Die Wirtschafts-beziehungsweise Umsatzsteuer-Identifikationsnummern unterscheiden sich zur Steuernummer lediglich dadurch, dass sie zusätzlich gewerblich und geschäftlich für Freiberufler und Selbstständige verwendet wird.

Die Identifikationsnummer, die individuell auf jeden Bürger abgestimmt ist und ein Leben lang Gültigkeit behält, wurde im Jahr 2007 mit der Steuernummer zusammengelegt und bildet seitdem die sogenannte Steuer ID. Jedoch existieren Steuer-sowie Identifikationsnummer weiterhin. Da noch unklar ist, wie lange beide Nummern parallel verwendet werden, sollte der Verbraucher diese bei jeglicher Kommunikation mit dem Finanzamt bereithalten. Die Steuer ID wird bereits bei der Geburt vergeben und erst 20 Jahre nach dem Tod aus dem System entfernt. Im Jahr 2008 wurde sie schließlich vom Bundeszentralamt für Steuern (kurz BZSt) an jeden steuerpflichtigen Bundesbürger versendet, nachdem jedes deutsche Einwohnermeldeamt die Daten der Bürger weitergeleitet hat.

Das Bundeszentralamt verwaltet neben der Steuer ID auch persönliche Daten des Verbrauchers, wie Anschrift, vollständiger Name, Geschlecht, Geburtstag-und Ort und das zuständige Finanzamt. Die Steuer-Identifikationsnummer ist ebenfalls links oben auf dem Steuerbescheid angegeben, unmittelbar unter den Angaben zum Finanzamt. Sie besteht aus 11 Ziffern. In der Zahlenreihenfolge der ersten zehn Ziffern kommt eine Zahl doppelt, eine gar nicht und die anderen mindestens einmal vor. Die Letzte ist eine sogenannte Prüfziffer.

Der Bund reagierte mit der Einführung der Steuer ID auf eine europäische Richtlinie, die sogenannte Zinsrichtlinie, die dazu beiträgt, dass Finanzbehörden mit Familienkassen und Banken enger und effizienter zusammenarbeiten können. Somit werden Steuerhinterzieher schneller ausfündig gemacht und Steuerverluste, aufgrund von Doppelzahlungen, können vermieden werden. Seit der Umstellung auf die Steuer-Identifikationsnummer ist es nun zudem notwendig, die Steuernummer auf Freistellungsanträge bei der Bank sowie bei Beantragung des Kindergeldes anzugeben.

Bei Verlust der Steuer ID können Verbraucher sich an das Bundeszentralamt mit Sitz in Bonn wenden, indem sie telefonisch, über das Kontaktformular oder unter der Mailadresse info@identifikationsmerkmal.de ihre Steuernummer anfordern. Hierbei ist es notwendig, die persönlichen Daten erneut mitzuteilen. Aufgrund des Datenschutzes übermittelt das BZSt die Nummer dann schriftlich über dem Postweg und nicht per E-Mail. Das Finanzamt kann in der Regel diese Information nicht mehr weiterleiten.

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