Diana Lantzen eröffnet Wuppertals ersten Unverpackt-Laden Ohne Wenn und Aber gegen Müll

Wuppertal · Es klingt ein bisschen wie eine Kampfansage, wenn Diana Lantzen in ihrem zukünftigen Laden steht und sagt: „Ich bin nicht mehr aufzuhalten, ich mache das jetzt.“ Wenn alles gut geht, eröffnet sie im Spätherbst Wuppertals allerersten verpackungsfreien Laden.

 Wenn alles gut geht, eröffnet Diana Lantzen im Herbst einen Unverpackt-Laden in Unterbarmen. Im März hatte sie die Idee dazu. Seitdem ist sie nicht mehr zu stoppen.

Wenn alles gut geht, eröffnet Diana Lantzen im Herbst einen Unverpackt-Laden in Unterbarmen. Im März hatte sie die Idee dazu. Seitdem ist sie nicht mehr zu stoppen.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Den perfekten Namen für ihr Geschäft hat sie bereits gefunden: „Ohne Wenn & Aber“ – der Slogan ist Programm. Wenn Diana Lantzen im Gespräch ihre Visionen ausmalt, ist man nach wenigen Sekunden überzeugt, dass ihr Vorhaben Erfolg haben wird.

Die zweifache Mutter redet schnell und strahlt einen immensen Tatendrang aus. In ihrem Kopf sind die Räume Am Brögel 32, gegenüber der Junior Uni, bereits mit unverpackten Lebensmitteln gefüllt. An den Wänden hängen Spender mit Nüssen, Haferflocken und Hülsenfrüchten. In der offenen Küche wird Kaffee zubereitet und Kuchen verkauft, gebacken von Mechthild Zubeida Jurcevic von „Fancy Foods“.

Der Sprung ins Unverpackt-Laden-Business war für die ehemaligen Unternehmensberaterin einfach eine logische Konsequenz. „Es kann nicht sein, dass wir nach wie vor so viel Verpackungsmüll produzieren“, sagt sie. Die „Fridays for Future“-Demonstrationen gaben den letzten Anstoß. Die Stimmung hinter der Bewegung für bessere Klimapolitik hat sie auf ihr Geschäftsvorhaben übertragen. „Es muss jetzt passieren, radikal und schnell. Ich werde nicht warten.“

Befürchtungen, dass Lebensmittel in ihrem Laden deutlich teurer verkauft werden als in einem herkömmlichen Supermarkt, räumt Diana Lantzen gelassen aus dem Weg: „Wer im ‚Ohne Wenn & Aber‘ einkaufen geht, muss mit Biomarkt-Preisen rechnen. Aber im Schnitt wird der Einkauf nicht teurer. Es wird nämlich weniger gekauft und viel bewusster. Wer braucht schon vier Zitronen im Netz? Bei uns gibt es Lebensmittel einzeln.“

Neben Nudeln, Reis und Hülsenfrüchten sollen frisches Obst, Gemüse und Hygiene-Artikel das Sortiment ergänzen – ebenso Milch zum Abfüllen, Joghurt, Käse und vegane Milchalternativen.

Seit Diana Lantzen mit ihrem Vorhaben an die Öffentlichkeit gegangen ist, haben sich diverse Wuppertaler mit Ideen und Produkten bei ihr gemeldet. Leonie Zimmermann ist eine von ihnen. Sie näht Binden, Taschentücher und Abdeckhauben aus Stoff. „Es ist ein Gemeinschaftsprojekt. Jeder kann mitwirken“, freut sich die Gründerin über so viel Engagement und positives Feedback.

Allerdings kostet ein Laden, der ganz ohne Verpackungen auskommen möchte, auch eine Menge Geld. Um ihr Herzensprojekt realisieren zu können, startete Diana Lantzen eine Crowdfunding-Kampagne über die Plattform Startnext. Noch bis zum 31. Juli können Spender ihrer Idee einen Finanzierungsanschub geben. Im Gegenzug gibt es Einkaufs- und Workshop-Gutscheine.

Zwei Ziele hat sich Diana Lantzen in der Kampagne gesetzt: „Mit 28.000 Euro wird auf jeden Fall angefangen. Mit 40.000 Euro kann das Sortiment direkt breiter aufgestellt werden.“

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