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Hochschul-Soziakwerk: Studium in Wuppertal: Nur 18 Prozent erhalten Bafög

Hochschul-Soziakwerk : Studium in Wuppertal: Nur 18 Prozent erhalten Bafög

Fritz Berger, Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal, begrüßt das Vorhaben der möglichem "GroKo" aus CDU und SPD, den "Sinkflug des Bafög" zu stoppen.

"Das Bafög hat in den letzten acht Jahren einen immer deutlicheren Bedeutungsverlust erfahren. Die letzte große Koalition hat diesen Bedeutungsverlust zu verantworten, die neue Groko muss das Bafög wieder zu einem starken Instrument der Studienfinanzierung machen", so Berger, der auch Vorsitzender des bundesweiten "Ausschusses für Studienfinanzierung" des Deutschen Studentenwerkes ist.

Im Koalitionsvertrag, der bislang eine Absichtserklärung ist, steht: "Das Ausbildungsförderungsgesetz des Bundes (BAföG) wird ausgebaut, und die Leistungen werden deutlich verbessert. Unser gemeinsames Ziel ist es, die förderbedürftigen Auszubildenden wieder besser zu erreichen und bis 2021 eine Trendumkehr zu erreichen." Die Koalitionäre wollen dafür in der nächsten Legislaturperiode die Ausgaben für Bafög um eine Milliarde Euro erhöhen.

Berger verweist darauf, dass das Bafög sieben Jahre lang nicht angepasst wurde. Als dies zum Wintersemester 2016 dann geschah, sei sie zu niedrig ausgefallen und habe viele Studenten nicht mehr erreicht. Bedarfssätze und Elternfreibeträge seien zu niedrig.

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Immer mehr Studenten hätten sich angesichts nach und nach sinkender Förderbeträge umorientieren müssen. Berger: "Zwar gab es einen Rekord bei den Studentenzahlen, aber nur noch 18 Prozent werden überhaupt durch Bafög gefördert. Das ist ein historischer Tiefststand."

Wuppertal liegt ziemlich genau im Bundesdurchschnitt: Von 22.349 Studierenden wurden nur 4.114 mit Bafög gefördert. Das entspricht einer Quote von 18,41 Prozent. Im Sommer 2012 waren es hier noch knapp 25 Prozent. Mangels Bafög jobben die Studierenden immer mehr. dadurch verlängern sich Studienzeiten inzwischen wieder. Bundesweit arbeiten zwei von drei Studenten, in Wuppertal sogar 75 Prozent.

Der Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal erwartet von einer künftigen Bundesregierung, dass sie das Projekt "Bafög-Reform" nicht auf die lange Bank schiebt. Berger: "Das Bafög muss so bald wie möglich grundlegend verbessert werden und künftig stetig angepasst werden. Stillstand, wie bei der letzten Groko, darf es hier nicht mehr geben."