Berufssuche in Wuppertal Sozialer Arbeitsmarkt: DGB fordert "gute Jobs"

Wuppertal · Der DGB in Wuppertal kritisiert, dass immer weniger Langzeitarbeitslose eine Arbeit im ersten Arbeitsmarkt finden. Die Zahl sei in den vergangenen zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 914 zurückgegangen.

 Symbolfoto.

Symbolfoto.

Foto: Rundschau

"Die grundsätzlich stabile Lage am Arbeitsmarkt in Wuppertal darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spaltungen am Arbeitsmarkt noch tiefer geworden sind. Die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf einen Arbeitsplatz sind nochmals schlechter geworden. Der Markt wird es nicht richten und das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit nicht lösen", so der stellvertretende Wuppertaler DGB-Vorsitzende Reiner Kita. "Notwendig ist ein beherztes Aktionsprogramm des Bundes, das Langzeitarbeitslosen auch in Wuppertal Perspektiven eröffnet. Jetzt kommt es darauf an, dass die Bundesregierung die versprochenen Hilfen für Langzeitarbeitslose zügig und vor allem in guter Qualität einführt."

Als langzeitarbeitslos gilt, wer ein Jahr und länger arbeitslos ist. Der DGB Wuppertal bemängelt vor allem, dass Arbeitslose, die Hartz-IV-Leistungen erhalten, bisher nur sehr unzureichend gefördert würden. "Das-Hartz IV System ist nach wie vor völlig unterfinanziert, weil immer mehr Mittel für die Verwaltungskosten aufgewendet werden müssen. Von 100 Arbeitslosen im Hartz-IV-System erhält nur einer im Bundesdurchschnitt eine Weiterbildung, die zu einem Berufsabschluss führt", heißt es.

In der Arbeitslosenversicherung sei der Anteil der Personen in solchen Bildungsmaßnahmen viermal höher. "Wir müssen dieses Zwei-Klassensystem in der Arbeitsförderung endlich überwinden. Bildungsmaßnahmen müssen ausgebaut werden, damit Abschlüsse nachgeholt werden können und neue Perspektiven eröffnet werden", so Kita.

Der DGB begrüßt, dass die Bundesregierung zusätzliche Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose in einem so genannten "Sozialen Arbeitsmarkt" schaffen und dafür vier Milliarden Euro bereitstellen will. Entscheidend sei jedoch die Umsetzung. Anders als bei den "1-Euro-Jobs" dürfe es nicht um drittklassige Arbeitsverhältnisse gehen, sondern um gute Arbeit. "Vormals Arbeitslose erleben soziale Teilhabe dann, wenn sie etwas Sinnvolles tun, einen ordentlichen Arbeitsvertrag haben und einen Lohn bekommen, der sie unabhängig von Hartz IV macht", so Kita.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort