Grünes Licht der Genehmigungsbehörde Schwebebahn fährt zum 1. August wieder, aber...

Wuppertal · Die Wuppertaler Schwebebahn nimmt den regulären Fahrbetrieb am 1. August 2019 wieder auf. Der Termin haben die Wuppertaler Stadtwerke am Dienstag (23. Juli 2019) bestätigt. Die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) hatte am Montag ihr grünes Licht gegeben. Allerdings kann das neue Betriebssystem noch nicht genutzt werden.

 Nach achteinhalb Monaten Pause fährt die Schwebebahn bald wieder.

Nach achteinhalb Monaten Pause fährt die Schwebebahn bald wieder.

Foto: Achim Otto

Pünktlich um 5.12 Uhr wird die erste Schwebebahn am 1. August aus der Wagenhalle in Vohwinkel rollen und sich auf ihren Weg entlang der Talachse machen. An jeder Haltestelle wird sie anhalten, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen - endlich wieder! Nach dem wohl längsten Ausfall in der Geschichte der Schwebebahn... Mit 17 Fahrzeugen wird die Bahn in den Sommerferien dann unterwegs sein, danach wird aufgestockt, auf 20 Bahnen.

Aber: Die neuen Fahrzeuge werden zunächst noch mit dem alten Betriebssystem unterwegs sein. „Hier hat die TAB noch Beratungsbedarf angemeldet. Für die Umstellung wird es weitere Betriebspausen geben müssen. Die Gespräche laufen. Details können erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden“, heißt es. Die neuerliche Sperrung belaufe sich allerdings hoffentlich maximal auf eine Woche, vielleicht sogar nur auf ein Wochenende.

Momentan fehlen beim neuen Betriebssystem noch Dokumentation und Nachweise. Wenn sie vorliegen, darf es aufgespielt werden. Die WSW hoffen, dass die Unterlagen schnell erstellt werden können. Der Grund: Je länger es dauert, desto länger wird die notwendige Sperrung - weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann noch einmal geschult werden müssen, um auf dem neuesten Stand zu sein.

„Die Umstellung auf das neue System ist ein riesen Sprung, das alte System stammt noch aus den 60iger Jahren“, erklärt Michael Krietemeyer, technischer Leiter der WSW. Den Aufwand für die Fahrer und Mitarbeiter sollte man seiner Meinung nach nicht unterschätzen. „Früher mussten nur ein paar Knöpfe gedrückt werden, jetzt läuft alles über Computer. Und damit alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand und im Training sind, dürfen die letzten Schulungen nicht mehr als 6 Wochen zurück liegen.“

Nach dem Absturz eines Stromleitung im November 2018 waren in den vergangenen Monaten alle 18.000 Klemmbacken ausgetauscht und mit zusätzlichen Sicherungsblechen aus Edelstahl versehen worden. „Die 2.500 zusätzlichen Absturzsicherungen sind zu 80 Prozent eingebaut, der Rest wird bis Ende der Woche montiert“, so die WSW. Fortan wird der Fahrer über einen potenziellen Abriss des Stromabnehmers und ein bestehendes Problem am Monitor in seinem Führerhaus informiert.

Das Unternehmen nutzte die Pause unterdessen dazu, den Austausch der Fahrzeuggeneration abzuschließen. „Ab 1. August schweben wir nur noch in himmelblau“, erklrät Ulrich Jaeger, WSW-Geschäftsführer. Fortan werden nur noch neue Wagen unterwegs sein.

Die WSW haben die durch den Unfall entstandenen Kosten auf rund zwei Millionen Euro beziffert.

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