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Müllproblem vor Haus in Oberbarmen: "Keine Freude, hier zu wohnen"

Müllproblem vor Haus in Oberbarmen : "Keine Freude, hier zu wohnen"

Müllberge vor dem Haus Rosenau 7 in Oberbarmen und weitere Unannehmlichkeiten ärgern Mieter — und stellen die Hausverwaltung vor nicht einfach zu bewältigende Herausforderungen.

Der Anblick ist nicht appetitlich: Neben den Mülltonnen vor dem Haus Rosenau 7 türmen sich Tüten voller Unrat und Abfall. Und das regelmäßig.

"Man muss sich schämen, in einem solchen Haus zu wohnen", ärgert sich Michael Schunck. Als langjähriger Mieter kennt er andere Zeiten: "Früher war das Leben hier angenehm. Doch als nach dem Tod der Eigentümerin die Immobilie an ein Kölner Ehepaar verkauft wurde und dies eine Hausverwaltung mit der Betreuung beauftragte, ging es hier bergab."

Seit Monaten schon werfen verantwortungslose Zeitgenossen ihren Müll einfach neben die Tonnen. Folge: Es stinkt und man kann Ratten auf der Suche nach Nahrung beobachten.

Dazu kommt, dass neue Mieter den Hausflur als Deponie für alles Mögliche nutzen — und auch sonst die Hausordnung so unkonventionell auslegen, dass Polizeieinsätze nicht selten sind. "Nein, es macht keine Freude mehr, hier zu wohnen", so Michael Schunck.

Uwe Grobecker von der Unteren Abfallwirtschaftsbehörde Wuppertal kennt das Müll-Problem: "Wir haben bereits die gelben Tonnen wegen Fehlbefüllung abgezogen und legen hin und wieder eine Extra-Tour ein, um das Müll-Chaos vorm Haus zu beseitigen."

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Unerfreulich ist die Situation auch für die "Mynuky UG und Co. KG" als verantwortliche Hausverwaltung. Mitarbeiterin Martha Poplawski: "Es ist aus mehreren Gründen schwierig, die Lage in den Griff zu bekommen. So sind die Keller nicht für das Aufstellen von Tonnen und Containern geeignet, entsprechend müssen wir die öffentlich zugängliche Nische an der Ecke Stennert dafür nutzen. Und die zieht, wie uns aus Beobachtungen von Mietern mitgeteilt wurde, Nachbarn aus dem Umfeld an, die ihren Müll einfach dort hinwerfen. Aber da wir noch keinen auf frischer Tat ertappen konnten, können wir niemanden dafür haftbar machen."

Nun allerdings sind in Absprache mit dem Eigentümer Maßnahmen in Vorbereitung, die den Müll-Tourismus und somit das Müll-Chaos eindämmen könnten: "Wir überlegen, einen Zaun um die Müll-Ecke zu errichten sowie eine Kamera zu installieren", erklärt Martha Poplawski.

Und spricht ein offenes Wort: "Es ist in unserem Interesse, eine solide und harmonische Hausgemeinschaft zu etablieren. Doch Menschen kann man nur vor und nicht in den Kopf schauen. Da bleibt es nicht aus, dass man sich im Verhalten einzelner neuer Mieter auch mal täuscht. Aber was sollen wir machen? Umgehend rauswerfen ist nicht. Es bleibt nur der Appell, sich bitte an die Hausordnung zu halten. Es ist wirklich nicht einfach, all diesen Herausforderungen gerecht zu werden, aber wir arbeiten daran."