Medienprojekt ausgezeichnet Inklusiver Kurzfilm aus Wuppertal gewinnt in Barcelona

Wuppertal / Barcelona · Der Kurzfilm „Ich Auch“ des Medienprojekts Wuppertal ist der Gewinner der Kategorie „Bester Kurzfilm“ auf dem „International Disability Filmfestival“ in Barcelona.

 Von li.: Yvonne Warsitz, Max Edgar Freitag und Sebastian Bergfeld.

Von li.: Yvonne Warsitz, Max Edgar Freitag und Sebastian Bergfeld.

Foto: Medienprojekt

Der inklusive Kurzspielfilm thematisiert Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt gegen Menschen mit Behinderung. Der Film war einer von 64 ausgewählten Filmen auf dem diesjährigen inklusiven Filmfestival und wurde dort als bester fiktionaler Kurzfilm ausgezeichnet.

„Ich auch“ ist eine Produktion des Medienprojekt Wuppertal. Unter der Regie von Konstantin Koewius und zusammen mit Yvonne Warsitz (Aufnahmeleitung) und Sebastian Bergfeld (Kamera) wurde das Projekt im Frühjahr 2019 in Kooperation mit der Lebenshilfe Wuppertal und dem Ensemble von „Glanzstoff - Akademie für Inklusive Künste“ realisiert. Ergänzt wurde das Team durch die Schauspielerin Carina Kühne und Schauspieler Max Edgar Freitag vom Thikwa Theater aus Berlin.

Drehort war eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Es wurde zudem fast ausschließlich mit Schauspielerinnen und Schauspielern mit Handicap gedreht. Die beiden Medienprojekt-Mitarbeitenden Yvonne Warsitz und Sebastian Bergfeld flogen mit dem Hauptdarsteller Max Edgar Freitag im November für ein Wochenende nach Barcelona zu diesem besonderen Filmfestival.

Danke, dass ihr uns und das Thema ausgezeichnet habt“, sagt die Hauptdarstellerin Carina Kühne. „Es war ein sehr schönes Festival, danke, dass ich dabei sein durfte“, fügt der Hauptdarsteller Max Edgar Freitag hinzu. „Dies ist ein sehr wichtiges Thema, was mehr in die Gesellschaft hingetragen werden sollte.“, ergänzt die Protagonistin Diana Staub.

Zum Inhalt: Annika und Simon arbeiten in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung und führen seit zwei Wochen eine Beziehung mit Händchenhalten und Küssen. Simon lässt Annika aber spüren, dass er mehr will. Da er oft mit anderen Mädchen flirtet, hat Annika Angst, dass er sie verlässt, wenn sie ihm nicht mehr bietet.

Während Annika und Simon auf der Toilette knutschen, deutet Simon Annikas stürmische Art als Signal für Sex. Zwar gibt Annika ihm zu verstehen, dass sie das nicht will, aber sie fühlt sich emotional unter Druck gesetzt, sodass sie ihn gewähren lässt. Der sexuelle Übergriff macht Annika schwer zu schaffen. Sie fühlt sich schuldig, Simon nicht entschiedener davon abgehalten zu haben, sie entwickelt Ängste und traut sich nicht, mit jemandem darüber zu sprechen. Ihr gesamtes Umfeld sieht die beiden aber weiterhin als das perfekte Paar.

Der Filme sollen zur Diskussion über sexualisierte Gewalt unter und gegenüber Menschen mit Behinderung anregen, die Wahrnehmung der Opfer in den Blickwinkel rücken und präventiv gegen sexualisierte Gewalt wirken.

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