Folter-Exzess im Uellendahl

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat vier Wuppertaler wegen Entführung, Raubes und Körperverletzung angeklagt. Sie sollen — zusammen mit vier Komplizen — im Oktober einen 43-jährigen Düsseldorfer in eine Uellendahler Wohnung verschleppt und dort über sechs Tage mit Schlägen und Elektroschocks gequält haben.

Mutmaßlich bemächtigten sich die acht Angeschuldigten (20 bis 33 Jahre alt) seiner Habe und seiner Wohnungseinrichtung, verkauften sein Auto und plünderten seine Bankkonten.

Laut Anklage könnte die Racheaktion einer zehn Jahre jüngeren Ex-Freundin Hintergrund der Tat sein. Demnach hätte die Frau im Familien- und Freundeskreis Schläger für die gemeinsame Tat angeheuert, weil der 43-Jährige sie bei einem Beziehungsstreit womöglich verletzt hat. Den sechstägigen Folter-Exzess überlebte das Opfer trotz schwerer Schläge und eines Messerstichs in ein Bein. In eine Schulter sollen die Täter ihm sogar ein Hakenkreuz geschnitten haben.

Das Düsseldorfer Gericht muss sich mit dem Fall befassen, weil die mutmaßliche Tat in dessen Bezirk begonnen hat. Der Düsseldorfer soll in seiner neuen Wohnung während seiner Einweihungsparty entführt und in seinem Auto nach Wuppertal gebracht worden sein. Die Angeschuldigten sind sämtlich erheblich vorbestraft. Ein Termin zur Verhandlung steht noch nicht fest.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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