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QR-Codes: Eine App gegen das Vergessen

QR-Codes : Eine App gegen das Vergessen

Auf dem Friedhof Röttgen informieren jetzt QR-Codes über das aufrechte Widerstandsleben von Maria Husemann und Pfarrer Hans Carls.

1918 als Kaplan in die Elberfelder Gemeinde St. Laurentius versetzt, engagierte sich Hans Carls auch über Konfessionsgrenzen hinweg: Er übernahm die Geschäftsführung der örtlichen Caritas, gründete einen Männerfürsorgeverein, ein Lehrlingsheim und ein Heim für Obdachlose. Als die Nazis 1933 die Macht übernahmen und alle öffentlichen Mittel für die Einrichtungen sperrten, predigte Carls in ganz Deutschland, um Geld zu sammeln.

Dabei sparte er nicht mit Kritik am Regime. Die Folge: Er durfte nur noch in Wuppertal sprechen. Als er sich dabei scharf gegen ein geplantes Sterbehilfe-Gesetz aussprach und parallel öffentlich wurde, dass er gemeinsam mit seiner Sekretärin Maria Husemann jüdischen Bürgern zur Flucht verhalf sowie antinazistische Schriften verbreitete, führte für beide der (glücklicherweise nicht tödliche) Weg ins Konzentrationslager. Dafür, dass die Erinnerung an das harte und aufrechte Leben von Hans Carls und Maria Husemann lebendig bleibt, sorgen jetzt QR-Codes an ihren Gräbern auf dem Friedhof Röttgen.

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Auf Initiative von Pfarrer Michael Grütering, dem Vorsitzenden der "Stiftung Seelsorge", und mit Unterstützung von Lehrer Dr. Christoph Sänger vom Gymnasium St. Anna sowie einigen Schülern realisiert, genügt ein Handy mit einem kostenlosen QR-Code-Scanner, um auf die App weitergeleitet zu werden — und Pfarrer Hans Carls und seine Sekretärin Maria Husemann aus ihrem bewegten Leben berichten zu lassen.