Dienstag in der Citykirche Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine

Wuppertal · Die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft lädt zu einer Solidaritätsveranstaltung am Dienstag (1. März 2022) um 19:30 Uhr in die Wuppertaler Citykirche am Elberfelder Kirchplatz ein.

 Der Heckinghauser Gaskessel war am Samstagabend in der Farben der Ukraine beleuchtet.

Der Heckinghauser Gaskessel war am Samstagabend in der Farben der Ukraine beleuchtet.

Foto: Christoph Petersen

Wuppertaler Künstlerinnen und Künstler wie die Schauspielerinnen und Schauspieler Bernd Kuschmann, Julia Wolff, Beate Rüter und Petra Kossmann sowie Margaux Kier (Gesang), Mathias Haus (Vibraphon / Piano) und Herbert Mitschke (Saxophon / Flöte) gestalten das Programm mit Texten unter anderem von Else Lasker-Schüler, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Wolf Biermann, Wolfgang Borchert und Erich Maria Remarque. Die Moderation übernimmt Hajo Jahn.

Die Künstlerinnen Künstler wirken ehrenamtlich mit. Kooperationspartner sind das Theater „Anderwelten“ und das Deutsch-griechische Theater Köln. Statt eines Eintrittsgeldes wird um Spenden für die Opfer des Krieges in der Ukraine gebeten. Die Gelder gehen an die ukrainische Komponistin und Sängerin Maryana Sadovska für die humanitäre Hilfe (IBAN:  DE12500502011235532478, Paypal: andriku@web.de).

Die in Köln lebende Künstlerin Sadovska wird die notwendige Sachen einkaufen und in die Ukraine transportieren. Wir brauchen Schutzwesten, Helme, Heizungen, Extender, Karematen und viele spezielle Medikamente.

„Die Veranstaltung der nach Else Lasker-Schüler benannten Literaturgesellschaft hätte der Dichterin gefallen. Nicht nur, weil sie im Ersten Weltkrieg Menschen verloren hat, die ihr besonders am Herzen lagen: Der Maler Franz Marc fiel 1916 an der ,Westfront‘ bei Verdun. Die gemalte Korrespondenz zwischen ihr und dem „Blauen Reiter“ ist deutsche Kulturgeschichte“, so die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft. „An der ,Ostfront‘ starben die Dichter Georg Trakl und  Hans Ehrenbaum-Degele. Allen drei Künstlern hat die Elberfelder Autorin mit ergreifenden Gedichten literarische Denkmäler gesetzt.“

 Kundgebung am vergangenen Donnerstag vor dem Wuppertaler Rathaus.

Kundgebung am vergangenen Donnerstag vor dem Wuppertaler Rathaus.

Foto: Christoph Petersen

Und weiter: „Sehr nahe gestanden hat ihr Johannes Holzmann, von ihr wortspielerisch Senna Hoy genannt. Dieser Anarchist wurde in Russland inhaftiert. Else Lasker-Schüler hat ihn 1913 in der Nähe von Moskau besucht. Eine beschwerliche Reise, die Verkehrsverbindungen waren nicht vergleichbar mit den heutigen. Das damalige Zarenregime war ebenso menschenverachtend wie das von Russlands kriegstreibenden Präsidenten Wladimir Putin. Dass die Malerpoetin Lasker-Schüler überhaupt bis zu Senna Hoy vordringen konnte, verdankte sie der adligen Künstlerfreundin Marianne von Werefkin. Die Russin hatte gute Verbindung zum Zarenhof. Aber geholfen hat es nicht. Senna Hoy starb in russischer Gefangenschaft am 28. April 1914.“

Senna Hoy
Seit du begraben liegst auf dem Hügel,
ist die Erde süß.
Wo ich hingehe nun auf Zehen
Wandele ich über reine Wege.
O deines Blutes Rosen
Durchtränken sanft den Tod…
Else Lasker-Schüler

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