Interview: Ulrich Jaeger (WSW) über Wuppertals zukünftige Schwebebahnwagen "Das Stadtbild neu prägen"

Ulrich Jaeger, seit fünf Jahren Geschäftsführer von WSW mobil, ist (auch) zuständig für die Schwebebahn. Auf der Rückreise von Valencia, wo die neuen Wagen gebaut werden, sprach Rundschau-Redakteur Stefan Seitz mit ihm.

 Ulrich Jaeger: Zufrieden mit dem Montage-Fortschritt und begeistert vom Wagen-Design.

Ulrich Jaeger: Zufrieden mit dem Montage-Fortschritt und begeistert vom Wagen-Design.

Foto: WSW

Was hat Sie am meisten beeindruckt, als Sie jetzt die Montage der neuen Schwebebahnwagen live gesehen haben?

Der Enthusiasmus der Spezialisten, die die Wagen bauen. Man spürt, dass sie wissen, hier geht es um ein Wahrzeichen, um etwas Besonderes, eine außergewöhnliche technische Herausforderung. Und ich freue mich, wie weit das Projekt schon ist. Man kann sich jetzt richtig gut vorstellen, wie die Wagen einmal aussehen werden.

Wie liegt das Ganze im Zeitplan?

Der Ablauf entspricht fast exakt unseren Vorstellungen. Trotz der hochkomplizierten Abläufe ist alles im grünen Bereich. Das ist bei solch einem Projekt, für das es ja auch keine "Vorlage" gibt, nicht selbstverständlich.

Die Technik steht ganz oben auf der Themenliste. Wie ist Ihr aktueller Eindruck?

Besonders spannend war es, nun auch die Fertigung der Drehgestelle für die Wagen live zu sehen. Außerdem gibt es bereits erfolgreiche Belastungstests für die Motoren und Klima-Geräte. Die einzelnen Komponenten der neuen Schwebebahn laufen gut. Das passt zu dem sehr positiven Gemeinschaftsgefühl zwischen den Stadtwerken und der Firma Vossloh, die in Deutschland und Spanien in unserem Auftrag aktiv ist. Wir haben hier einen sehr guten Partner gefunden, der sich der komplizierten Aufgabe einer weltweit einmaligen Kleinserie mit viel Engagement stellt. Und auch das ist nicht selbstverständlich.

Was kommt jetzt logistisch auf die Stadtwerke zu?

Im Januar 2016 sollen die Testfahrten starten. Das wird eine besondere Herausforderung, da es nur nachts möglich ist, denn ein neuer Wagen darf in der Probephase nicht im laufenden Betrieb mitfahren. Wenn die Testreihen abgeschlossen sind, wird alle zwei Wochen ein neuer Wagen von Vohwinkel aus auf die Schiene geschickt. Und nach sechs bis sieben neuen Wagen müssen wir damit anfangen, die alten Fahrzeuge abzuhängen.

Was glauben Sie, wie die Wuppertaler auf die neuen Wagen reagieren?

Sie werden sie lieben. Zumal sie in Wirklichkeit noch deutlich schöner als auf den bisherigen Modellzeichnungen sind. Es hat sich ausgezahlt, dass wir ein Designbüro mit der Gestaltung beauftragt haben, Dadurch ist es eine runde Sache aus einem Guss geworden, und viele Detail-Ideen sind zusätzlich eingeflossen. Form und Funktion passen auszeichnet zusammen. Diese Schwebebahnwagen werden das Stadtbild ganz neu prägen.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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