Beisetzung Abschied von totem Baby

Wuppertal · Auf dem Friedhof an der Krummacherstraße ist am Freitagnachmittag (24. November 2017) der Leichnam des Babys beerdigt worden, das am 12. November im Waldstück In der Beek in einem blauen Mülleimer gefunden worden war.

 Gedenken an ein kurzes Leben.

Gedenken an ein kurzes Leben.

Foto: Claudia Otte

Rund 65 Bürgerinnen und Bürger verfolgten die Zeremonie in der Friedhofskapelle. Sie war von der Evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld-Nord geplant worden. Neben Pfarrer Joachim Hall war die katholische Gemeindereferentin Sophie Bunse beteiligt. Die Feier wurde musikalisch durch Adelheid Riehe (Violine) vom Sinfonieorchester und Organist Horst Lehmann untermalt.

Das kleine Mädchen wurde in einem weißen Sarg beigesetzt. Auf dem Kranz der Kirchengemeinde stand "Jesus sagt: Lass die Kinder zu mir kommen".

Pfarrer Hall zur Trauergemeinde: "Mit ihrem Kommen zeigen Sie, dass es uns in unserer Stadt und in unseren Gemeinden nicht egal ist, wenn etwas Schlimmes geschieht. Und, dass Ihnen die Würde eines Mitmenschen nicht gleichgültig ist, egal ob bekannt oder nicht." Gerade weil man nichts über das kleine Mädchen wisse und über die Umstände seines Todes, sei die Situation besonders schwer auszuhalten. Aber es verbiete sich, als Trauergemeinde, über die Eltern des Mädchens zu urteilen. "Niemand lässt sein Kind freiwillig und ohne Not auf diese Weise zurück." Daher gelte die Fürbitte auch den Eltern des Babys.

Pfarrer Hall schloss seine Traueransprache mit den Worten: "Wir wissen nichts über dieses Mädchen. Gott sehr wohl. Die leiblichen Eltern sind uns unbekannt. Dem Vater im Himmel können wir das Kind anvertrauen. Wir kennen den Namen des Säuglings nicht. Gott kennt ihn." Ihn tröste es, zu glauben, dass dieses Mädchen - hier auf Erden in die Erde gelegt — längst bei Gott angekommen sei, so Pfarrer Hall. Gott habe einen Platz für sein Kind. Er habe es beim Namen gerufen.

Der Friedhof Krummacher Straße wurde bewusst für die Beisetzung gewählt. An dieser Stelle bestatten Christen, Juden und bald auch Muslime ihre Toten auf nebeneinander liegenden Friedhöfen.

Die Polizei, die mit Zivilkräften vor Ort war, hat nach eigenen Angaben noch keine Spur, die zu der Mutter führen könnte. Sie bittet die Bevölkerung deshalb weiter um Hinweise.

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