Leserbrief „Alle Einkommensschichten sind willkommen“

Betr.: Verdrängung u.a. des „Underground“ durch das Pina-Bausch-Zentrum

 Symbolfoto.

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Foto: Rundschau

Bei aller (berechtigten) Euphorie werden negative Nebenfolgen des neuen Pina-Bausch-Zentrums (PBZ) kaum thematisiert. Ein Beispiel: Aufgrund des Standortes am PBZ wird das Underground wegfallen, dessen (sub-)kulturelle Funktion für Wuppertal und weit darüber hinaus (u.a. Bergisches Land, Ruhrgebiet) erheblich unterschätzt wird.

Das Underground bedient ein vielfältiges Publikum, was sich am Veranstaltungsspektrum ablesen lässt: es gibt regelmäßige Konzerte und Partys (von Pop über Rock bis Metal), offene Spieleabende, Bar- und Kneipenabende, ab und zu auch Poetry Slams, Festivals und weiteres mehr.

Als gelegentlichem Gast fällt mir besonders auf: Alle Einkommensschichten sind willkommen. Zum Beispiel war der Eintritt zum zweitägigen Festival gratis, das von täglich mehreren hundert Menschen besucht wurde (die Finanzierung erfolgte über Getränkeeinnahmen).

Die Stadt ist in der Pflicht, einen angemessenen (!) Ausweichstandort zu vermitteln oder anzubieten – ansonsten würden bestehende Kulturangebote schlicht hochpreisig und hochkulturell ersetzt.

Abschließend: Welche weiteren Verdrängungseffekte sind eigentlich absehbar, nur noch nicht breit bekannt?

Thomas Kemper

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