Öffentlich finanziert

Betr.: "Nicht mit Kopftuch", Rundschau vom 11. November

Leider zeigt die Geschichte der Religionen, dass der Ein-GottGlaube den gruppenspezifischen Absolutheitswahn gerade der verfassten Religionen stabilisiert.

Religionen, die sich aufklärungsfeindlich immer noch mit vermeintlich "göttlich vermitteltem Wahrheitsanspruch" schmücken, einen nicht, sondern grenzen aus. Die Schulleitung handelt so gesehen nur konsequent.

Das eigentliche Problem ist aber nicht religiöser oder sozialpsychologischer Natur, sondern hat damit zu tun, dass es immer noch mit öffentlichen Geldern finanzierte Schulen gibt, denen, je nach Trägerschaft, kirchen- oder konfessionsgebundene Etiketten angeheftet werden dürfen.

Wir bräuchten also dringend einheitliche Landesverfassungen, in denen es für unzulässig erklärt wird, religiöse oder konfessionelle Schranken in den Schulalltag zu tragen. Ebenso gehört konfessionsgebundener Religionsunterricht an staatlich finanzierten Schulen abgeschafft.

Volker Brokop, Ringelstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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