Sinfonieorchester Wuppertal „Himmlische Freuden“ mit einem Weltstar

Wuppertal · Im 10. Sinfoniekonzert mit dem Titel „Himmlische Freuden“ ist mit Marlis Petersen ein Weltstar beim Sinfonieorchester Wuppertal zu Gast. Die Sopranistin ist auf den großen Opern- und Konzertbühnen weltweit zu Hause und war bereits im Antrittskonzert von Generalmusikdirektor Patrick Hahn in Wuppertal zu erleben.

Sopranistin Marlis Petersen.

Sopranistin Marlis Petersen.

Foto: Yiorgos Mavropoulos

Jetzt singt sie das tief berührenden Orchesterlied in Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 sowie Alban Bergs „Sieben frühe Lieder“. Patrick Hahn eröffnet das Konzertprogramm im Großen Saal der Historischen Stadthalle Wuppertal am Sonntag (4. Juni 2023) um 11 Uhr sowie am Montag (5. Juni) um 20 Uhr mit Anton Weberns „Gesellenstück“, der Passacaglia für Orchester.

Marlis Petersen gewährt im Finale von Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 Einblicke in „himmlische Freuden“ – mit einem Orchesterlied, dessen Textgrundlage aus „Des Knaben Wunderhorn“ stammt. Doch es ist keineswegs die naive Schilderung eines paradiesischen Himmels; vielmehr lauert in beinahe jedem Takt ein ironischer Unterton.

Insgesamt wirkt Mahlers „Vierte“ wie aus einer kindlichen Fantasie. „Der erste Satz beginnt, als ob er nicht bis drei zählen könnte, dann aber geht es gleich ins große Einmaleins und zuletzt wird schwindelnd mit Millionen und aber Millionen gerechnet“, so der Komponist selbst. Der Mahler-Vertraute Bruno Walter ergänzte: „Wenn der Mensch nun verwundert fragt, was das alles bedeutet, so antwortet ihm ein Kind mit dem vierten Satz: Das ist das himmlische Leben.“

Zuvor wechselt Marlis Petersen in Alban Bergs „Sieben frühe Lieder“ zwischen romantischen und atonalen Klängen. Dabei interpretiert sie sieben Gedichte von Theodor Storm bis Rainer Maria Rilke. Und zu Beginn: Anton Weberns „Gesellenstück“, die Passacaglia für Orchester. Sie ist das erste Werk, dem der damals 25-Jährige nach seiner Ausbildung bei Arnold Schönberg eine Opuszahl verlieh. Die fortschrittliche Melodik der Zweiten Wiener Schule trifft auf das barocke Passacaglia- Modell, in dem sich eine Kette von Variationen über ein repetitives Bassmotiv erhebt.

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