Das Telenotarztsystem ist als Ergänzung bestehender Notfallkonzepte gedacht. Ein Telenotarzt kann die Einsatzkräfte unterstützen und in Zweifelsfällen entscheiden, ob ein Notarzt vor Ort und eine klinische Behandlung notwendig sind. Er kann den Einsatzkräften telefonisch oder per Video durch den Echtzeit-Abruf von Gesundheitsdaten ärztliche Maßnahmen delegieren.
So kann wertvolle Zeit bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten gewonnen werden. Ein Telenotarzt kann mehrere gleichzeitig laufende Einsätze betreuen. Alarmiert wird er direkt über die Leitstelle oder im Zuge einer Nachforderung durch das Rettungspersonal.
Das Telenotarztsystem steht dem Rettungsdienst täglich rund um die Uhr zur Verfügung. Die 24-Stunden-Verfügbarkeit ist durch eine Verknüpfung mit anderen Telenotarzt-Standorten als Netzwerk garantiert und erhöht die Kapazität der Notarztressource.
Für das Telenotarztsystem Bergisches Land werden im ersten Schritt zunächst die Leitstellen des Kreises Mettmann und der Stadt Leverkusen sowie die Rettungswagen der sechs beteiligten Gebietskörperschaften mit modernster Technik ausgestattet. Parallel dazu werden Notärztinnen und -ärzte für den Telenotarztdienst ausgebildet und weiterqualifiziert. Das System wird insgesamt stufenweise und über mehrere Jahre zu einem Vollbetrieb ausgebaut.