Corona-Pandemie Über 3.000 Mal Hilfe in der Krise

Wuppertal · Mehr als 3000 Menschen haben 2020 beim Wuppertaler Krisendienst angerufen. Rund 260 mehr als üblich. Das ist Teil der Bilanz, die der Wuppertaler Krisendienst jetzt in seinem Jahresbericht veröffentlicht hat. Der Bericht zeigt, welche wichtige Aufgabe der Krisendienst im Tal erfüllt.

 Symbolfoto.

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Foto: Pixabay/StockSnap

„Der Wuppertaler Krisendienst ist ein sehr wichtiger Partner an der Seite der Stadt, um auch in der Pandemie die Menschen zu unterstützen, die in Krisen geraten“, sagt Dr. Stefan Kühn, Sozialdezernent der Stadt Wuppertal.

Werner Mütherig ist Geschäftsführer des Wuppertaler Krisendienstes und kennt die vielen Probleme der Menschen: „Die Anruferinnen und Anrufer sind oft sehr verunsichert, einsam und teilweise auch psychisch sehr belastet. Umso erfreulicher ist es, dass wir in vielen Situationen helfen können und wenn es manchmal auch nur ein erster Schritt in Richtung einer Lösung ist.“

Mit Beginn der Corona-Krise stieg die Anzahl der Anrufe im Vergleich zum vorangegangen Jahr an. Auch im Jahr 2021 bleibt die Tendenz bisher steigend. In den Gesprächen wurden vermehrt akute Angst und Erregungszustände, psychotische Krisen und Krisen im Alter benannt.

Petra Hornig ist die Einsatzleiterin beim Wendepunkt – Wuppertaler Krisendienst und ergänzt: „Häufig reicht es schon, einfach mal zuzuhören und dem gegenüber Zeit zu geben. Unsere erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können aber auch die Möglichkeiten der Selbsthilfe aufzeigen oder auch Hinweise auf Beratungs- und Hilfsangebote geben.

In Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Institutionen war es möglich, in Notfällen in der Nacht und an den Wochenenden persönliche Unterstützung zu leisten. So konnten in 2020 einige brenzlige Situationen entschärft werden.“

Das Angebot des Krisendienstes wird häufiger von Frauen genutzt (rund 80 Prozent). Der Anteil der männlichen Anrufer ist im Jahr 2020 sogar noch einmal gesunken (2019: 33 Prozent, 2020: 20 Prozent). Der überwiegende Teil der Hilfe-Suchenden lebt allein.

„Schon seit 1998 leistet der Wuppertaler Krisendienst sehr wertvolle Arbeit. Ein solches Angebot gibt es nicht in jeder Stadt“, erläutert Dr. Stefan Kühn. „Uns erreichen deshalb immer wieder Anfragen aus anderen Kommunen“.

Der Wuppertaler Krisendienst ist unter der Telefonnummer: 2442838 montags bis freitags von 18-8 Uhr und an den Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr erreichbar, weitere Informationen sind ebenfalls unter folgendem Link zu finden www.krisendienst-wuppertal.de.

Weitere Hilfs- und Unterstützungsangebote während der Coronazeit sind hier auf der Homepage der Stadt Wuppertal zu finden.

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