K4 Theater für Menschlichkeit Ukrainische Schauspielerinnen treten in Wuppertal auf

Wuppertal · Vier Schauspielerinnen aus der Ukraine wohnen und spielen bald in Wuppertal. Als Donnerstagabend (7. April 2022) ein Hilferuf aus der Ukraine über kulturelle Netzwerke geteilt wurde, reagierten Mona und Kris Köhler vom „K4 Theater für Menschlichkeit“ direkt und nahmen Kontakt auf.

 Die vier Schauspielerinnen des „Theaterstudios Splash“.

Die vier Schauspielerinnen des „Theaterstudios Splash“.

Foto: Splash

Die ukrainische Schauspielschule „Theaterstudio Splash“ mit Sitz in Kiew hatte eine befreundete Kollegin in Köln kontaktiert. Ihr Wunsch: eine Unterkunft und eine Auftrittsmöglichkeit in Deutschland für vier Darstellerinnen des eigenen Ensembles. Die männlichen Künstler dürfen die Ukraine aktuell nicht mehr verlassen.

Seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. In digitalen Treffen lernten sich die Beteiligten kennen. „Schnell wurde klar, dass hier mehr entsteht als ein kurzfristiges Gastspiel. Die übereinstimmende Leidenschaft zum Beruf und eine gemeinsame Philosophie in beruflichen wie zwischenmenschlichen Fragen führte in Rekordzeit zu einem großen Vertrauensverhältnis, trotz Sprachbarriere und Distanz“, freuen sich Kris, Mona, Lina und Elli Köhler. Gerade die Begeisterung in der Förderung von Kindern und Jugendlichen verbinde das Splash-Team mit der kulturellen Bildungseinrichtung, der Akademie für Darstellende Kunst Westfalen.

Das Ergebnis: Die vier Darstellerinnen Svetlana Maliuha, Tamara Patsata, Alina Iskerko, Irina Sokovich machen sich auf die Reise und werden an diesem Wochenende in Wuppertal erwartet. Sie haben ihr Vier-Personen-Stück „Das gestohlene Glück“ in einer Inszenierung von Gio Pachkoria dabei. Der Regisseur unterstützt derweil aus Kiew die inhaltlichen Vorbereitungen und kreativen Lösungsansätze via Audio- und Videobotschaften. Irina Miller vom Kölner Theaterensemble Integral steht als dolmetschende Vermittlerin zur Seite und begleitet den Prozess.

„Menschen zu vereinigen ohne Ansehen von Sprache, Glaube oder Nationalität, war immer das Ziel unseres Theaters und wird es immer sein“, schreibt Splash-Leiter Oleksiy Yatsyuta. Damit trifft er punktgenau die Einstellung der K4-Familie in Wuppertal. Yatsyuta ergänzt: „Sie wissen, dass mein Land gerade einen grausamen Krieg erlebt. Theater werden bombardiert, Schauspielschulen und Universitäten sind geschlossen. Schauspielerinnen und Schauspieler wurden getötet. Es ist ein Versuch, die Kultur, die Freiheit und die Wahrheit zu zerstören! Lasst uns zusammenhalten!“

 Szenenfoto.

Szenenfoto.

Foto: Splash

„Das gestohlene Glück” feiert am Mittwoch (13. April 2020) um 18:30 Uhr Premiere und bildet den Auftakt der „Kulturreihe Grenzenlos – open stage for an open world“ im K4 Theater für Menschlichkeit. Es wird in ukrainischer Sprache gespielt, ist aber auch über das Spiel und die Bilder verständlich. Die Aufführung wurde auch inszeniert, um auf internationalen Festivals gezeigt zu werden.

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